Taufkirchen:Punkt der Begegnung

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Taufkirchen erhöht Zuschuss für Integra-Familienzentrum

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Das Familienzentrum des Vereins Integra hat seit seiner Gründung 1996 eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Zählte es anfangs noch rund 1500 Besucher pro Jahr, so ist diese Zahl bis 2013 auf knapp 6000 gestiegen - und hat sich seither noch einmal fast verdoppelt. "Und das bei gleichbleibenden Personalstunden der Hauptamtlichen", berichtete Integra-Geschäftsführerin Brigitte Haas im Gemeinderat. "Das kann natürlich nicht funktionieren." Aus diesem Grund will der Verein nun aufstocken, wofür er bei der Gemeinde eine Erhöhung des Zuschusses beantragt hat. Diese hat der Gemeinderat gewährt: Heuer wird die Kommune zusätzliche 10 000 Euro zuschießen, kommendes Jahr soll es dann ein Plus von 21 500 Euro sein.

Die Einrichtung am Postweg sei früher "ein Punkt der Begegnung gewesen", sagte Brigitte Haas. "Heute ist es der Punkt der Begegnung." Regelmäßige Angebote für Eltern und Großeltern sind der offene Treff Kaffee Kunterbunt, ein Secondhandladen für Kindersachen, ein Stilltreff, die Babysprechstunde und ein Papa-Kind-Treff; dazu kommen diverse Workshops und Veranstaltungen. Vieles, was im Familienzentrum anfällt, kann durch die rund 30 Helfer aufgefangen werden. "Es ist gut, dass wir die Ehrenamtlichen haben", sagte Brigitte Haas. "Aber unsere Besucher brauchen oft auch professionelle Unterstützung." Hier habe sich die Situation spürbar verbessert durch den Familienstützpunkt, der 2017 gemeinsam mit der Nachbarschaftshilfe eingerichtet wurde. "Aber das reicht noch nicht", betonte die Geschäftsführerin.

Infolge der steigenden Besucherzahlen seien in den vergangenen Jahren Defizite in Höhe von 7400, 16 900 und 3300 Euro angefallen, so Haas. "Wir konnten das bisher ausgleichen durch die Mitgliedsbeiträge unseres Vereins, durch Spenden und durch Rücklagen." Letztere brauche man nun aber zunehmend, um in Zeiten des Fachkräftemangels eigenes Personal auszubilden.

Vonseiten der Gemeinderäte gab es viel Lob für die Arbeit von Integra, der Verein "ist einer der bedeutendsten Player in Taufkirchen im sozialen Bereich", sagte Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei). Auch Eckhard Kalinowski (Freie Wähler) zeigte Verständnis für die Situation, monierte aber, dass er gerne schon im Herbst und damit vor den Haushaltsberatungen vom Mehrbedarf der Einrichtung erfahren hätte, als die Gemeinde sich bei den Vereinen nach deren Bedürfnissen erkundigt hatte. "Ich habe Bedenken, dass andere Vereine, die Zuschüsse bekommen, ganz ähnlich argumentieren könnten", sagte Kalinowski. "Und dann müssen wir im Laufe des Jahres noch mehrere solche Nachschläge machen."

Letztlich votierte der Gemeinderat jedoch einstimmig für eine Erhöhung des Zuschusses. Voraussetzung ist dabei, dass der Landkreis München seine Unterstützung ebenfalls im gleichen Umfang steigert. Hier habe man vom Landratsamt signalisiert bekommen, dass dies der Fall sein werde, sagte Brigitte Haas. "Wenn der Gemeinderat zustimmt, dann gehen sie auch mit."

© SZ vom 21.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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