Taufkirchen:Parken erlaubt

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Private Stellplätze am Kelten- und Römerring in Taufkirchen sollen öffentlich werden

Von Iris Hilberth, Taufkirchen

Jemandem im Taufkirchner Keltenring oder Römerring einen Besuch abzustatten, kann sich als große Herausforderung entpuppen - zumindest, wenn man mit dem Auto anreist. Denn Parkplätze sind in diesem Wohngebiet mit den beiden Ringstraßen für Fremde beim besten Willen keine zu finden. Auch wenn man noch so oft im Viertel umherkurvt, letztlich bleibt einem nur der fußläufig doch etwas entfernte Köglweg, um sein Fahrzeug zumindest ohne Ärger abzustellen. Denn an den doch reichlich vorhandenen Parkplätzen im rechten Winkel zur Straße mahnt ein Schild, hier besser nicht sein Auto zu parken: Privatbesitz. Doch das soll jetzt anders werden. Die etwa 40 Parkplätze sollen öffentlich gewidmet werden.

Das hätte eigentlich schon längst passieren sollen. Bereits 1998 hatte die Gemeinde Taufkirchen bei der Erschließung des Baugebiets "Südlicher Köglweg" mit dem Bauträger einen städtebaulichen Vertrag geschlossen, der den Grunderwerb der beiden Straßen sowie deren Widmung und die der Parkplätze vorsah. Erfolgt ist das alles lange nicht, erst im vergangenen Jahr kaufte Taufkirchen endlich die Verkehrsflächen.

Nur die Parkplätze, die noch dazu im rechten Winkel statt wie im Bebauungsplan vorgesehen parallel zur Straße errichtet worden waren, können noch immer nicht von der Öffentlichkeit genutzt werden. Sie wurden damals vom Bauträger an die Eigentümergemeinschaften der Wohnanlage verkauft, befinden sich demnach in Privatbesitz. Das wäre nicht weiter problematisch, würden die Besitzer darüber hinwegsehen, wenn andere hier parkten. Doch soll das keineswegs der Fall sein, vielmehr zögere mancher Bewohner der Siedlung nicht lange, hier parkende fremde Autos abschleppen zu lassen. "Es gibt da ein paar Blockwarte, die aus dem Fenster springen, wenn sie sehen, dass da einer parkt, den sie nicht kennen", berichtete Herbert Heigl (CSU) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Heigl sprach sich daher ausdrücklich für die Widmung der Parkplätze aus. Damit hat er zumindest einen Teil der Anwohner auf seiner Seite, denen die derzeitige Regelung auch nicht gefällt. Der andere Teil der Bewohner dieser Siedlung, die Käufer der Parkplätze, hingegen lehnen als Eigentümergemeinschaft eine öffentliche Widmung ab. Der Gemeinderat beschloss dennoch einstimmig: Hier soll künftig jeder parken dürfen.

Um den Eigentümern dennoch entgegen zu kommen sprach sich das Gremium bei zwei Gegenstimmen dafür aus, die Baulast wegzunehmen.

© SZ vom 01.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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