Taufkirchen:Maßgeschneiderte Lernhäuser

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Christoph Mauz (li.) und Tobias Wonschah erläuterten ihre Pläne für ein innovatives Schulhaus. (Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinde Taufkirchen stellt Eltern und Lehrern die Pläne für die neue Grundschule vor und erntet Zustimmung

Von Ljubo Herceg, Taufkirchen

Die Planung für den Neubau der Taufkirchner Grundschule am Wald schreiten voran. Flexibel soll sie sein und einen Sportplatz auf dem Dach bekommen. So viel ist bereits bekannt. Doch wie genau soll das neue Schulhaus aussehen, das auf dem jetzigen Sportgelände zwischen Pappelstraße und Lindenring entstehen wird? Die Erwartungen der Eltern und Lehrer sind hoch. Zahlreich waren sie der Einladung der Gemeinde gefolgt, die die Pläne in der Aula des alten Schulgebäudes am Donnerstagabend vorstellten. Während Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) und die neue Rektorin Hildegard Höhn bei der Präsentation lobende Worte für das dringend benötigte Neubauprojekt fanden, äußerten einige ältere Anwohner Bedenken wegen des Verkehrs, der Parkplatzsituation und des Sportplatzes auf dem Dach. Bürgermeister Sander aber ist überzeugt: "Mit dieser Investition setzt die Gemeinde Taufkirchen nun ein klares Zeichen für zukunftsorientierte Schulentwicklung und wird dafür weit über die Grenzen des Landkreises viel Beachtung finden."

Nachdem eine Bestandsuntersuchung im Juli 2011 ergeben hatte, dass die alte Grundschule aus den Siebzigerjahren nicht mehr den Brandschutzanforderungen genügt, wurden zwei Vergabeverfahren eingeleitet, diverse Varianten geplant und in einer Sondersitzung des Gemeinderats 2016 schließlich beschlossen, die Grundschule neu zu bauen. Kostenaufwand: circa 30,67 Millionen Euro.

Jetzt bekamen die Bürger den Entwurf des Architektenbüros AGN und des Ingenieurbüros Hitzler für eine innovative, sechszügige Schule mit Cluster-Lösung für modernen pädagogischen und klassenübergreifenden Unterricht endlich zu Gesicht. "Diese Grundschule wird etwas Besonderes sein", schwärmte die neue Rektorin Hildegard Höhn und lobte die gute Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen. "Wir wurden als Schule nicht etwa vor vollendete Tatsachen gestellt, sondern in den ganzen Prozess mit einbezogen, damit der Neubau für die Schüler maßgeschneidert und perfekt für unser Schulsystem ist."

Architekt Christoph Mauz und der stellvertretende Projektleiter Tobias Wonschak zeigten den Entwurf des dreistöckigen Schulgebäudes in L-Form. Die großzügig geschnittenen, lichtdurchfluteten Räume, die viel Platz für die freie Gestaltung des Lernens und Lehrens lassen, fanden Zustimmung. "Im ersten und zweiten Obergeschoss entstehen je vier Lernhäuser, mit jeweils sechs Klassenzimmern für bis zu 600 Schüler", erklärte Mauz.

Kritik gab es dennoch. Der Verkehr sei wegen des Kreisverkehrs und der Busstation sowie der zu wenigen Parkplätze "die Hölle", meinte eine Bürgerin. Ein anderer befürchtet Lärm durch den Sportplatz auf der Turnhalle. Der Elternbeiratsvorsitzende hingegen ist überzeugt: "Das jetzige Verkehrschaos wird entzerrt." Er verwies auf die "Kiss-and-Go-Zone" und die neue Tiefgarage mit 40 zusätzlichen Stellplätzen. Bürgermeister Sander ergänzte: "Durch die Höhenlage des Sportplatzes ist der Lärm geringer als auf der Rasenfläche." Der Baubeginn ist für Oktober 2018 vorgesehen, die Fertigstellung zum Schuljahr 2020/21.

© SZ vom 14.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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