Taufkirchen:Für Wohnungen ungeeignet

Lesezeit: 1 min

Taufkirchen will Tennisplätze nicht zur Bebauung freigeben

Noch wird am Postweg in Taufkirchen Tennis gespielt. Aber nicht mehr lange. Der Tennis- und Turnierclub Hachinger Tal will die Plätze dort aufgeben und hat den Mietvertrag mit dem Eigentümer des Grundstücks auf dem Sportareal zum 31. Dezember 2017 gekündigt. Der sah nun seine Chance gekommen, das Gebiet für Wohnbebauung zu nutzen, und hat im Rathaus einen entsprechenden Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans sowie die Aufstellung eines Bebauungsplanes gestellt. Der Gemeinderat hat ihm aber jetzt einen Strich durch diese Rechnung gemacht. Einstimmig lehnte das Gremium in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause das Vorhaben ab.

Die Tennisplätze am Postweg sind Teil eines großen Sportareals mit Fußballplätzen und Stockschützenanlage, umsäumt von viel Grün. Und so soll es nach den Vorstellungen des Gemeinderats auch bleiben. Wohnbebauung, so die einhellige Meinung unter den Kommunalpolitikern, hat an dieser Stelle in der Gemeinde nichts zu suchen. "Das würde eine große Einschränkung für die Stockschützen bedeuten", sagte Eckhard Kalinowski von den Freien Wählern. Er wies zudem darauf hin, dass das Gebiet durch den nahen Entenbach "sehr feucht und daher kaum geeignet wäre". Kalinowski plädierte dafür, "das Grün dort zu erhalten". Ähnlich sieht das die CSU. Maximilian Löffelmeier warnte davor, durch eine Wohnbebauung das Ensemble der Sportanlage auseinander zu reißen. Vielmehr sollte die Gemeinde darüber nachdenken, das Grundstück selbst zu erwerben, "und dort vielleicht einen kleinen Park anlegen", schlug er vor.

Eine Idee, die auch bei den Grünen auf großes Wohlwollen stieß. Auch die anderen Fraktionen mussten nicht mehr überzeugt werden. So will die Initiative Lebenswertes Taufkirchen (ILT) der "Versiegelung entgegenwirken". "Wir haben schon immer daran gedacht, den nicht genutzten Tennisplatz der Natur zurückzugeben", sagte Beatrice Brückmann. Bei Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) stößt der Vorschlag auf offene Ohren, die Wiederbegrünung hat er offenbar ebenfalls bereits auf der Agenda: "Das ist das, was wir verfolgen."

© SZ vom 19.09.2016 / hilb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: