Taufkirchen:Es darf ein bisschen mehr sein

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Gemeinderäte erfüllen zusätzliche Wünsche für den Neubau der Schule am Wald

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

"Ist denn heute Weihnachten?", polterte Freie-Wähler-Fraktionschef Michael Lilienthal im Taufkirchner Gemeinderat angesichts der langen Wunschliste für den laufenden Neubau der Grundschule am Wald. Die verschiedenen Um- und Neuplanungen hätten zu Mehrkosten von etwa 400 000 Euro geführt - doch das war nicht nur Lilienthal zu happig. Daher ging der Gemeinderat sämtliche elf Punkte auf dem Wunschzettel einzeln durch und lehnte letztlich vier davon ab, wodurch sich die Summe auf etwa 240 000 Euro reduzierte.

Dabei hatten die Planer um Architekt Christoph Mauz auch positive Nachrichten dabei, was die Arbeiten an dem Neubau angehen, die im vergangenen Herbst begonnen haben. Aktuell liege man im Zeitplan, der Rohbau sei zu gut zwei Dritteln fertig, berichtete Mauz. Im November wolle man mit der Fassade und dem Dach beginnen, nach Weihnachten stünden dann der Innenausbau und die Technik an. "Die Fertigstellung ist bis Ende 2020 geplant", sagte der Architekt. Bei den Kosten hingegen ist es bereits zu deutlichen Steigerungen gekommen: Allein weil die Angebote bei diversen Ausschreibungen höher lagen als angenommen, liege man derzeit bei Mehrausgaben von fast 1,6 Millionen Euro, sagte Tobias Wonschak vom Münchner Büro Hitzler Ingenieure. Demgegenüber habe man jedoch eine zusätzliche Förderung in Höhe von 2,3 Millionen Euro erhalten, sodass die Kostenreserve aktuell noch bei 2,5 Millionen Euro liege - bei anvisierten Gesamtkosten von 34 Millionen Euro, was die Grundschule zum "größten einzelnen Investitionsprojekt in der Geschichte von Taufkirchen" macht, wie Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) stets betont.

Von der Kostenreserve wären nun etwa 400 000 Euro weggegangen, hätte der Gemeinderat sämtliche Wünsche auf der Liste erfüllt. Sie gingen teils auf Fehler in der Planung, teils auf Hinweise der Elektro-Fachplaner und teils auf Bitten der Schule sowie der anderen Nutzer zurück. Unter anderem sollte für 100 000 Euro ein elektrischer Sonnenschutz auf der Nordseite des Gebäudes angebracht werden, damit man die elektronischen Tafeln einwandfrei nutzen könne, wie es in der Sitzungsvorlage hieß. Dieses Ansinnen lehnte der Gemeinderäte jedoch ab - ebenso wie eine Trennung der IT-Systeme von Schule und Musikschule (Kosten: 26 000 Euro) sowie eine bessere Lautsprecheranlage für die Sporthalle (24 000 Euro). Zustimmung fanden dagegen unter anderem die Wünsche nach einer induktiven Höranlage in der Aula sowie nach Videotelefonen, mit denen man den Eingangsbereich überwachen kann. Dazu kamen Mehrkosten für weitere Brandmelder, für den Sonnenschutz in der Aula und für die Lüftung in der Sporthalle, die aufgrund einer "Abstimmungslücke" überplant werden musste, so Mauz.

"Wann kommen Sie dann mit der nächsten Liste?", fragte Michael Lilienthal zum Schluss den Architekten. Worauf Christoph Mauz erst zögerte, dann aber betonte: "Ich bin der Meinung, dass durch die weitere Planung keine Mehrkosten mehr entstehen."

© SZ vom 31.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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