Taufkirchen:Die Halle muss reichen

Lesezeit: 2 min

Will nicht zu allem ja sagen: Michael Lilienthal. (Foto: Claus Schunk)

Gemeinderat lehnt Wünsche von Vereinen und Schulen ab

Von Iris Hilberth, Taufkirchen

Die Sporthalle des geplanten Neubaus der Grundschule am Wald in Taufkirchen weckt Begehrlichkeiten. Unter dem Motto "Sport - Eine Halle für Alle" haben sich die Schulen am Ort sowie einige Sportvereine an die Gemeinde gewandt. In einen gemeinsamen Brief an das Rathaus fordern sie die Erweiterung der geplanten Dreifachturnhalle zu einer Multifunktionshalle, in der dann auch mehr Zuschauer Platz fänden. Die Gemeinde Taufkirchen hält allerdings an ihren bisherigen Plänen fest. Der Gemeinderat sprach sich am Donnerstagabend einstimmig dafür aus, die Beschlüsse nicht mehr zu ändern.

Nach Berechnungen des mit der Projektsteuerung beauftragten Ingenieurbüros Hitzler würde eine Multifunktionshalle etwa 1,6 Millionen Euro mehr kosten als die Dreifachturnhalle. Geld, das die Kommune nicht hat. Wie Projektsteuerer Jochen Weber in der Sitzung erläuterte, müsste der Bauantrag geändert werden, es müssten eine größere Lüftung eingebaut, mehr Toiletten vorgesehen und eine größere Tribüne errichtet werden. 199 Zuschauer sollen in der Turnhalle Platz haben, 600 könnten es bei der Umplanung sein.

Möglich sei das zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch, so Weber. Er verwies allerdings neben den Kosten auf den Zeitplan. Er schätzt, dass sich die Fertigstellung des Objekts etwa um fünf Monate verschieben würde. Derzeit ist die Fertigstellung des 30,7 Millionen Euro teuren Schulneubaus auf dem Eckgrundstück am Lindenring für das Schuljahr 2020/21 geplant. Danach wird das alte, sanierungsbedürftige Gebäude an der Pappelstraße abgerissen. Die Taufkirchner Pläne gelten als innovativ, da die Gemeinde den Sportplatz auf dem Dach der Sporthalle errichten will, um so alle Einrichtungen der neuen Schule auf dem Grundstück unterzubringen.

In Taufkirchen gibt es bereits einige Räumlichkeiten, die von den Vereinen für Veranstaltungen genutzt werden können. Der Gemeinderat war sich einig, dass dies erst einmal ausreichen müsse. "Wir sind den Vereinen ja schon mit der Dreifachturnhalle entgegen gekommen. Für die Grundschule hätte eine kleinere Halle gereicht", sagte der Zweite Bürgermeister, Alfred Widmann von der SPD. Michael Lilienthal, Fraktionssprecher der Freien Wähler, findet: "Es ist nicht unser Job, zu allem ja zu sagen. Das ist nice to have, aber wir können es nicht stemmen." Die Verwaltung verwies zudem auf die geplante Aula der neuen Grundschule, die mit einer Fläche von 925 Quadratmetern wesentlich größer ausfällt als in der alten Schule und als Versammlungsstätte für bis zu 600 Personen genutzt werden kann.

Auf Vorschlag von Maximilan Löffelmeier (CSU) verständigte sich das Gremium schließlich darauf, bei einer in den kommenden Jahren anstehenden Sanierung der Dreifachturnhalle im Sport- und Freizeitpark den Wunsch der Vereine nach einer Multifunktionshalle zu berücksichtigen.

© SZ vom 28.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: