Taufkirchen:Das nächste Baugebiet

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Taufkirchen plant Wohnungen zwischen Postweg und Dorfstraße

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Rund um den Riegerweg in Taufkirchen wird an mehreren Stellen bereits gebaut oder es ist dies geplant - laut den Bebauungsplänen sollen in dem Bereich mehr als 500 Wohnungen entstehen. Nun hat der Gemeinderat den Startschuss für das nächste Wohngebiet etwas weiter im Westen gegeben, nämlich zwischen Postweg und Dorfstraße. Gegen die Stimmen der Grünen beschloss das Gremium für das dortige Areal einen Bebauungsplan aufzustellen und den Flächennutzungsplan zu ändern. Das Ziel sei die "Errichtung von Wohnbebauung und notwendiger Infrastruktureinrichtungen", hieß es in der Vorlage zur Gemeinderatssitzung.

Die tatsächliche Bebauung werde "nicht vor 2024/25" beginnen, betonte Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei). Dass die Gemeinde jetzt in die Planungen für das Gebiet einsteigt, sei die Folge von Verhandlungen, die man mit dem dortigen Grundstücksbesitzer geführt habe, sagte der Bürgermeister. Demnach habe die Kommune im Gegenzug für die nun angestoßene Ausweisung von Bauland einen Teil des Areals günstig erworben. Dieses Grundstück sei auch für eine etwaige Erweiterung der Grundschule an der Dorfstraße nötig, so Sander.

Da ein Teil der Flächen nun der Gemeinde gehört und der andere dem Investor, wird das Vorhaben in zwei Teilbebauungsplänen entwickelt. Beim kommunalen Grundstück "werden wir uns schon ein wenig Zeit lassen", kündigte der Bürgermeister an - "vor allem mit Blick auf eine mögliche Erweiterung der Schule". Zudem seien umfangreiche Voruntersuchungen geplant, etwa wie sich die Bebauung am Riegerweg und noch mehr Wohnungen zwischen Dorfstraße und Postweg auf die Kapazitäten von Kinderbetreuung und Schulen im Ort auswirken. Und ob die aktuelle Erschließung mit Straßen, Fuß- und Radwegen ausreichend ist.

Eine solche "Komplettplanung über das ganze Gemeindegebiet" hätte David Grothe (Grüne) gerne vor dem Startschuss für den Bebauungsplan gesehen. Er betonte, dass es sich bei dem anvisierten Grundstück um einen "sehr sensiblen Bereich" handle, bei dem man ökologische Aspekte nicht vernachlässigen dürfe. "Da wird ein Wohngebiet nach dem anderen aus dem Boden gestampft", sagte Grothe. "Und wir sehen nicht, dass die Folgekosten adäquat berücksichtigt werden." Dagegen argumentierte Peter Hofbauer (Freie Wähler), dass der Gemeinderat bereits 2017 einmütig beschlossen habe, diese Fläche zu entwickeln - und das dem Grundstückseigner auch zugesichert habe.

© SZ vom 20.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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