Taufkirchen:Caritas fordert runden Tisch

Traglufthallen für Flüchtlinge, das war Neuland im Landkreis, und vor allem war es Ende Juli ein holpriger Start. Doch mittlerweile läuft die Klimaanlage und die Halle ist mit 300 Menschen voll belegt. Nun meldet sich die Caritas zu Wort, die mit dem Caritas-Alveni-Flüchtlingsdienst die Asylbewerber betreut. Solche Hallen entsprächen nicht dem Standard, den die Caritas für zuträglich halte, und sie seien nicht geeignet für hochschwangere Frauen und Kleinkinder. "Eine hochschwangere Frau kann sich in diesen Betten nicht richtig umdrehen", berichtet die Geschäftsführerin der Caritas im Landkreis München, Gabriele Stark-Angermeier. Und auch für Frauen mit Säuglingen sei das Bett viel zu schmal. Außerdem reiche der Platz in den Einheiten nicht, um zusätzlich ein Kinderbettchen aufzustellen. In Absprache mit dem Landratsamt wurden deswegen schon mehrere Frauen woanders untergebracht, beispielsweise in Fischerhäuser, "da passen die Rahmenbedingungen viel besser", sagt Stark-Angermeier. Sie erhofft sich in Zukunft eine noch bessere Zusammenarbeit und einen runden Tisch zur gezielteren Absprache.

"Es sind Notunterkünfte", sagt Landratsamt-Sprecherin Christine Spiegel, auch sie sei der Meinung, dass Traglufthallen für Schwangere und Kleinkinder nicht geeignet seien. Aber die Behörde erfahre oft erst spät, welche Personen ihr zugewiesen werden. "Dann versuchen wir so schnell wie möglich, diese Menschen zu verlegen." Spiegel betont, dass es auch bisher schon einen runden Tisch gebe, an dem Vertreter der Objektbetreuung, der Caritas und des Landratsamtes säßen. "Es wäre natürlich super, wenn noch mehr Beteiligte an einem Tisch sitzen. Wir versuchen jedenfalls, ganz engen Kontakt zu halten."

© SZ vom 28.08.2015 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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