Taufkirchen:Baggern für alle Altersklassen

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CSU testet Spielplätze und denkt dabei auch an rüstige Rentner

Der Sandkasten ist mit dichtem Gras bewachsen, vom Bagger ist nur ein Sitz übrig. Derart traurige Zustände haben drei CSU-Gemeinderäte auf manchem Spielplatz in Taufkirchen vorgefunden. In den letzten Monaten besuchten die Spielplatz-Tester mehr als dreißig Freizeitanlagen im Gemeindegebiet und unterzogen sie einer kritischen Prüfung. Dabei bewerteten sie nicht nur Ausstattung und Zustand der Spielgeräte, sondern beispielsweise auch das Angebot an Sitzplätzen.

"Unsere Ergebnisse sind so unterschiedlich wie Licht und Schatten", sagt Fraktionssprecher Herbert Heigl. Die von der Gemeinde verwalteten Spielplätze seien insgesamt in recht gutem Zustand. "Ein schwieriges Kapitel stellen aber die Anlagen der Eigentümervereine dar", erzählt Heigl. Die Errichtung von Spielanlagen sei bei vielen Bauvorhaben verpflichtend. "Sobald die Kinder in den Wohnanlagen aber ein gewisses Alter erreicht haben, kümmert sich keiner mehr darum", so Heigl.

Zwar gebe es durchaus auch private Spielplätze, die mit guten Noten ausgezeichnet wurden. "Aber die sind oft nicht öffentlich zugänglich. Die Eigentümer lassen dann dort nur ihre eigenen Kinder spielen", berichtet Heigl. Er selbst sei zum Testen mit seinen Enkeln unterwegs gewesen.

Ihre Bewertungen pflegten die drei Prüfer in ein öffentliches Spielplatzportal im Internet ein. Zwei Anlagen erhielten dort die Bestnote von fünf Sternen: Der Spielplatz am Sportpark im Köglweg sowie der in der Rosenstraße, der gar als "Spielparadies" ausgezeichnet wurde. Für andere Anlagen entwickelte das Team Verbesserungsvorschläge, so etwa für den Spielplatz in der Platanenstraße. "Man sollte dort den Beton und das morsche Holz entfernen und die Anlage multifunktional ausbauen", sagt Heigl. Damit meint er eine Anpassung des Platzes an die gewandelte Bevölkerungsstruktur. Die Anwohner seien älter geworden, also müsse man Spielplätze jetzt auch auf sportliche Erwachsene und gesellige Rentner ausrichten. Es gebe ein großes Angebot an Spiel- und Sportgeräten, die nicht nur von Kindern genutzt werden können. "Outdoor-Sport ist ein ganz neuer Trend", sagt Heigl. Seine Fraktion plant dazu nun einen Antrag im Gemeinderat. Zunächst lädt die CSU Taufkirchen aber zur Vorstellung ihrer Ergebnisse und zur Diskussion mit den Bürgern alle Interessierten für Montag, 7. September, von 19.30 Uhr an in das neue Kinderhaus am Postweg 8 ein.

© SZ vom 24.08.2015 / julw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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