Taufkirchen:Aula als Übungsraum

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Taufkirchner Blaskapelle legt Streit mit dem Bürgermeister bei

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Im Streit um den Probenraum der Blaskapelle Taufkirchen bahnt sich ein gütliches Ende an. Wie deren Vorsitzender Rainer Miehlich berichtet, steht das Ensemble kurz vor dem Auszug aus dem Rathaus, wo es auf Geheiß von Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) keine Proben mehr abhalten darf. Neue Heimat der Blaskapelle soll die Aula der Grundschule Am Wald werden. "Am Sonntag haben wir uns das gemeinsam mit Vertretern der Gemeinde angesehen", sagt Miehlich. Er sei "sehr zuversichtlich", dass die Aula der neue Probenraum werde. "Ich gehe davon aus, dass wir noch im Februar umziehen", sagt der Blaskapellen-Chef.

Vorangegangen war eine monatelange Auseinandersetzung zwischen den Musikern und dem Bürgermeister. Dieser hatte der Blaskapelle im vergangenen Sommer mitgeteilt, dass sie nur noch bis Jahresende im Sitzungssaal des Rathauses proben dürfe, wie sie das seit Anfang der Neunzigerjahre tut. Als Grund verwies Ullrich Sander auf die Vorgaben des Datenschutzes: "Auf den Tischen liegen oft noch Unterlagen aus nichtöffentlichen Sitzungen. Darin könnten die Musiker unbemerkt blättern."

Mitte Januar kochte der Streit dann abermals hoch, nachdem die Gemeindeverwaltung die Blaskapelle per E-Mail informiert hatte, dass sie jetzt nur noch ein letztes Mal im Rathaus proben dürfe. Dieses Ultimatum wurde letztlich zwar nicht umgesetzt. Jedoch klagte Miehlich in dem Zusammenhang erneut über das Vorgehen des Bürgermeisters. Vor allem ärgerte ihn, dass dieser in all den Monaten nicht einmal das persönliche Gespräch gesucht habe. Damals versicherte Sander: "Wir lassen die Blaskapelle nicht im Regen stehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden."

Genau diese hat man nun offenbar gefunden, nachdem sich beide Seiten Ende Januar zu einem Gespräch im Rathaus getroffen hatten. "Die Aula in der Grundschule ist groß genug, und es gibt dort einen Abstellraum, wo wir unser Schlagzeug und die Notenkisten lagern können", sagt Miehlich. Zudem verfüge der Raum dank der hohen Decken und des Teppichbodens über eine ausreichende Akustik.

Allein eines bereite ihm noch Sorgen, sagt Rainer Miehlich - nämlich der Blick in die Zukunft. Schließlich laufen auf dem einstigen Sportplatz vis-à-vis der Schule bereits die Arbeiten für den Neubau; der Umzug ist für Ende 2020 anvisiert. "Ich hoffe wirklich sehr", sagt Miehlich, "dass die Gemeinde berücksichtigt, dass wir dann auch in der neuen Schule eine Heimat finden".

© SZ vom 08.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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