Tarifreform:Ticket-Zuschuss wird geprüft

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Ismaning will MVV-Nutzer bei Kartenpreisen entlasten

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Die Ismaninger Rathausverwaltung wird prüfen, inwieweit die Kommune selbst aktiv werden und MVV-Nutzer mit einem Zuschuss entlasten kann. Diesen Auftrag hat der Gemeinderat der Verwaltung in seiner Sitzung am Donnerstagabend einstimmig erteilt. Das Gremium folgte damit einem Antrag der Freien Wählergemeinschaft (FWG) und der SPD. Vorangegangen war allerdings eine ausgiebige Debatte um die Frage, welche Taktik Ismaning beim öffentlichen Nahverkehr weiter verfolgen soll.

Einig sind sich alle Fraktionen darin, dass die Gemeinde es sich nicht gefallen lassen will, dass der Norden des Landkreises bei der jüngst beschlossenen Tarifreform benachteiligt wurde - anders als die allermeisten Südgemeinden werden Ismaning, Garching, Ober- und Unterschleißheim nicht von Dezember an Teil der M-Zone, also des neuen Innenraums, sein. Pendler aus diesen Kommunen müssen mehr für ihre Tickets zahlen. Den Mehrbetrag zum Monatsbeitrag für die M-Zone könnte in Zukunft die Gemeinde aus eigener Tasche für Ismaninger übernehmen. Zu diesem Schritt soll es jedoch nur dann kommen, wenn der Landkreis nicht selbst einspringt; ein entsprechender Antrag wird derzeitgeprüft.

CSU und Grüne pochten darauf, dass die Gemeinde im Landkreis den Druck aufrecht erhält, um diese Lösung zu erzwingen. Ein Alleingang, so die Befürchtung, werde Ismanings Position taktisch schwächen. Es könne den Anschein erwecken, dass "die reiche Nordgemeinde das schon selber richtet", befürchtete der CSU-Fraktionsvorsitzende Peter Aurnhammer. "Wir haben jetzt die verkehrlichen Probleme und wir müssen jetzt etwas tun - und zwar da, wo wir als Kommune angreifen können", setzte Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) dem entgegen. Annette Ganssmüller-Maluche (SPD), stellvertretende Landrätin und eine der größten Kritikerinnen der MVV-Tarifreform im Landkreis, ging sogar einen Schritt weiter. Sie argumentierte, durch sein Handeln werde Ismaning im Gegenteil sogar zusätzlichen Druck auf den Landkreis aufbauen, weil dadurch andere, weniger finanzkräftige Kommunen im Norden ebenfalls unter Druck kämen, zu handeln. Zunächst wird die Zuschuss-Idee geprüft.

© SZ vom 04.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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