Stroke Unit:Erste Adresse bei Hirnschlag

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Das Klinikum Haar bleibt eines von sechs Spezialkrankenhäusern

Die Schlaganfallstation ("Stroke Unit") am Isar-Amper-Klinikum München-Ost in Haar ist nach den Kriterien der Deutschen Schlaganfallgesellschaft erneut zertifiziert worden. Damit ist das Krankenhaus des Bezirks Oberbayern eine von sechs Kliniken in und um München, die von Rettungsdiensten für Schlaganfallpatienten angefahren werden dürfen, wie die Klinik mitteilt. Sie deckt somit die Versorgung von Patienten mit Schlaganfall im Münchner Osten ab. Das Zertifikat ist für drei Jahre gültig.

In München steigt die Zahl der Schlaganfälle, weshalb die Deutsche Schlaganfallgesellschaft statt der bislang vier nun sechs Betten für die sogenannte Stroke-Behandlung genehmigt hat. "Die Zertifizierung ist für uns ein schöner Erfolg und belegt, dass wir die Patienten nach höchsten Qualitätskriterien behandeln", betont Chefarzt Martin Marziniak. Sechs Betten stünden in Haar für die schnellstmögliche Behandlung von Schlaganfall-Patienten im Münchner Osten zur Verfügung sowie Betten auf der neurologischen Intensivstation bei akuter Verschlechterung von Patienten mit Schlaganfällen oder Hirnblutungen. Mehr als 300 000 Menschen leben in dem Versorgungsgebiet, das durch die Station in Haar abgedeckt wird.

Die Station in Haar bietet nach Klinikangaben optimale Versorgungsmöglichkeit mit allen relevanten medizinischen Untersuchungen wie Computertomografie oder Magnetresonanztomograf. Die Prognose für Patienten sei deutlich besser, wenn die Versorgung an einer zertifizierten Schlaganfalleinheit erfolge, so Chefarzt Marziniak. Je früher die Behandlung starte, umso besser seien die Genesungschancen.

Für die Zertifizierung müssen Mitarbeiter besondere Qualifikationen nachweisen, außerdem müssen spezielle Anforderungen an die Ausstattung und Behandlungsabläufe erfüllt sein. Jährlich erleiden in Deutschland mehr als 250 000 Menschen einen Schlaganfall, alle neun Minuten stirbt ein Mensch an den Folgen eines Hirnschlags. Der Schlaganfall ist damit die dritthäufigste Todesursache.

© SZ vom 30.12.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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