Eigentlich wollte er nur ein wenig herumblödeln, am Ende jedoch landete ein 15-Jähriger mit drei Stichverletzungen im Bauch und im Oberschenkel im Krankenhaus.
Am vergangenen Sonntag hatte er sich in Pasing mit drei Freunden getroffen. Im Laufe des frühen Abends zog der 15-Jährige einen seiner Kumpels damit auf, mehr Alkohol als er zu vertragen. Das erboste diesen 17-Jährigen offenbar so sehr, dass er sein Butterflymesser herauszog und auf seinen Freund einstach.
Als er der schweren Verletzungen gewahr wurde, brachte der 17-Jährige - zusammen mit den beiden anderen Jugendlichen - seinen Freund sofort in ein Krankenhaus. Diese Reaktion bewog offenbar das Opfer, seinen Kumpel und dessen Tat zu decken. Den Ärzten in der Notaufnahme sagte der Verletzte jedenfalls, er sei an einer Bushaltestelle von einem unbekannten Mann angegriffen worden. Die Leitstelle gab dies so an die Polizei weiter.
Doch die ermittelten Beamten merkten schnell, dass die Version des Jugendlichen nicht stimmen konnte und brachten letztlich den wahren Tatverlauf ans Licht. Die Polizei nahm den Messerstecher daraufhin in der Wohnung seiner Eltern fest. Bei seiner Vernehmung räumte er die Tat ein, seine beiden Begleiter bestätigten zudem den Hergang des Abends.
Die Staatsanwaltschaft sei zunächst von einem Tötungsdelikt ausgegangen, erklärte der Leiter der Mordkommission, Markus Kraus. Weil der Beschuldigte sein Opfer aber sofort nach der Tat in ein Krankenhaus gebracht habe, liege nun rein rechtlich ein "Rücktritt vom Versuch" vor. Die Staatsanwaltschaft erließ daher am Mittwoch nur noch Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung. Der 15-Jährige befindet sich außer Lebensgefahr. Er wird aber noch einige Zeit in der Klinik verbringen müssen.