Straßlach-Dingharting:Kloake in der Dorfmitte

Lesezeit: 1 min

Eine Sanierung soll das Umkippen des Straßlacher Weihers verhindern

Von Lenka Jaloviecova, Straßlach-Dingharting

Der Straßlacher Weiher ist seit einigen Jahren das Sorgenkind der Gemeinde im Münchner Süden. So prägend er für Straßlachs Dorfmitte auch ist, immer wieder zerbrechen sich Gemeinderäte und Einwohner seinetwegen die Köpfe und suchen nach Lösungen. Schon oft ist er nämlich umgekippt, zu starkes Algenwachstum brachte die Fische in Gefahr, sie drohten zu ersticken. Oder aber zu viel Abwasser floss in den 60 Zentimeter tiefen Weiher, Gestank breitete sich aus.

Nun soll damit endlich Schluss sein. Die Firma Blasy-Øverland stellte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung Maßnahmen zur Sanierung des Straßlachers Weihers vor, die die Kommune 87 500 Euro kosten würden. Doch die Entscheidung wurde erst einmal vertagt. Bürgermeister Hans Sienerth (parteifrei) soll vor der Abstimmung prüfen lassen, ob die Gemeinde staatliche Fördermittel beziehen kann. Zudem soll der Bund Naturschutz den Maßnahmenkatalog begutachten und zustimmen. Erst dann geht es in die nächste Runde.

Aufgrund des starken Uferbewuchses habe der Weiher in der Vergangenheit kaum Zulauf und Ablauf gehabt, es sei zu einer Verkalkung gekommen, fasst der Bürgermeister die Ergebnisse der Studie von Blasy-Øverland zusammen. Der Maßnahmenkatalog der Experten umfasst insgesamt sieben Punkte. Unter anderem sollen See- und Uferpflanzen eingepflanzt und ein Filtersystem eingeführt werden. Mit Hilfe einer Pumpe könnte dem Weiher dreckiges Wasser entnommen sowie angesammeltes Regenwasser von den umliegenden Dächern zugeführt werden.

Wegen der hohen Kosten, die mit der Sanierung verbunden wären, zögern viele Kommunalpolitiker. Sabine Hüttenkoffer (Grüne) will auch den Bund Naturschutz miteinbeziehen. Auf einige Maßnahmen im Katalog zu verzichten, wie es einige Gemeinderäte während der Sitzung gefordert hatten, hält Sienerth nicht für sinnvoll. Dennoch ist die Dorfmitte der großen Mehrheit des Gremiums sehr wichtig. Wenn der Bürgermeister weitere Informationen eingeholt hat, soll eine Entscheidung getroffen werden. Die Sanierung ist nur einmal im Jahr möglich: zu dem Zeitpunkt, wenn die jungen Frösche und Fische groß genug sind, damit sie nicht gefährdet werden. Das wäre im Herbst nächsten Jahres.

© SZ vom 27.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: