57 Asylbewerber muss Hans Sienerth (parteifrei) in kommender Zeit unterbringen. Der Bürgermeister von Straßlach-Dingharting hat eine eigene Strategie, wie das gelingen soll. "Wir gehen es offensiv an, bevor man uns die Turnhalle beschlagnahmt", sagt Sienerth. Sein Konzept: Keine großen Notquartiere, sondern Unterkünfte in privaten Immobilien.
So werden die Bürger gebeten, ihre Wohnungen dem Landratsamt zur Verfügung zu stellen. Bis jetzt hat Sienerth damit Erfolg. "Im Moment werden sechs Immobilien vom Landratsamt begutachtet. Wenn alles durchgeht, erfüllen wir die Quote und können unsere Asylbewerber unterbringen", sagt der Bürgermeister. Darüber hinaus gibt es eine weitere Möglichkeit der Unterbringung: Der Besitzer des Hauses an der Tölzer Straße, in dem es vor circa 40 Jahren einen kleinen Lebensmittelladen gab, möchte das Untergeschoss des Gebäudes zum Wohnen freigeben. Dort könnten nun insgesamt drei Wohneinheiten entstehen, zwei davon könnten für Flüchtlinge zur Verfügung stehen.
Das kommt dem Bürgermeister natürlich entgegen. "Es ist unser Ziel, den Bürgern zu vermitteln, dass sie sich bei uns melden sollen. Denn das Thema zu ignorieren und zu denken, wenn wir keine Unterkünfte bereitstellen, schicken sie uns keine Flüchtlinge, ist falsch", sagt Sienerth nachdrücklich.
Deswegen möchte der Rathauschef einen Schritt voraus sein, wie er versichert, auch weil ungewiss ist, was in den nächsten Monaten auf die Gemeinden im südlichen Landkreis München zukommen wird. Im Moment steht Straßlach-Dingharting nach den Worten des Bürgermeisters mit seinen Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge gut da. Und: Die Anwohner stehen hinter der Idee des Bürgermeisters und zeigen Engagement, was die Kommunalpolitiker in Straßlach-Dingharting freilich freut.