Straßlach-Dingharting:Der Dorfweiher wird saniert

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Der Straßlacher Dorfweiher ist das Sorgenkind der Gemeinde Straßlach-Dingharting. (Foto: Angelika Bardehle)

Damit der Teich in der Straßlacher Ortsmitte nicht ständig umkippt, will die Gemeinde ein Paket von Maßnahmen in Auftrag geben. Vorher soll aber noch geprüft werden, ob wirklich alles nötig ist, was der beauftragte Gutachter empfohlen hat

Von Lenka Jaloviecova, Straßlach-Dingharting

Schon oft ist der Straßlacher Weiher umgekippt, zu starkes Algenwachstum brachte die Fische darin in Gefahr, sie drohten zu ersticken. Zudem floss zu viel Abwasser in den 60 Zentimeter tiefen Teich, Gestank breitete sich aus. Die Verantwortlichen der Gemeinde Straßlach-Dingharting ergriffen oft nur die nötigsten Maßnahmen, um das Wassergleichgewicht herzustellen. Das Szenario wiederholte sich aber immer wieder. Nun soll der Weiher von Grund auf saniert werden - für voraussichtlich 108 000 Euro.

Bürgermeister Hans Sienerth (parteifrei) prüfte in den vergangenen Monaten mögliche Fördermittel. Mit 30 000 Euro würde die Regierung Oberbayern diese Maßnahme unterstützen. Somit kämen auf die Gemeinde Kosten in Höhe von 78 000 Euro zu. Das ist für die Mehrheit der Kommunalpolitiker eindeutig zu viel. Sienerth wird noch einmal bei den Gutachtern der Firma Blasy-Øverland nachhaken müssen, ob auch wirklich alle Maßnahmen notwendig sind, um die Wasserqualität auf Dauer aufrecht zu erhalten. Dann wird endgültig über den Sanierungsumfang entschieden. Eines steht immerhin fest, nachdem der Bauausschuss zunächst alle Varianten der Weihersanierung abgelehnt hatte. Es wird saniert, ob mit Fördermitteln oder ohne.

Seit mehreren Monaten diskutieren die Gemeinderäte darüber, wie der Weiher in der Dorfmitte am besten zu erhalten ist. Der Maßnahmenkatalog der Experten sieht insgesamt sieben Vorgehensweisen vor. Unter anderem sollen See- und Uferpflanzen eingesetzt und ein Filtersystem eingeführt werden. Das erlaubt, mit Hilfe einer Pumpe dreckiges Wasser abzupumpen sowie angesammeltes Regenwasser von den umliegenden Nachbardächern zuzuführen. Zudem sollen auf der umliegenden Fläche Gehölze für Amphibien entstehen. Befolgt die Gemeinde den Maßnahmenkatalog, muss sie zwar mehr Geld ausgeben, hat aber Recht auf einen Zuschuss von 30 000 Euro. Allerdings ist sie nicht flexibel und kann das Gelände nicht so planen, wie sie möchte. Setzt sie nicht alle Maßnahmen um, entfällt der Zuschuss, was mit Mehrkosten verbunden sein kann, je nach dem, ob alle Sanierungspunkte realisiert werden.

Zu kostenaufwendig fand das Ganze Florian Zweckinger (CSU). Er stellte den Antrag, den Weiher mit geringstem Aufwand zu sanieren, das heißt: Frischwasserzulauf über die Dächer der Nachbargrundstücke und Sanierung des Randbereichs. Der Bürgermeister dagegen warnte davor, wieder einmal die Sache nicht "gescheit" anzugehen. "Wir sind keine Teichspezialisten und sollten auf die Fachleute hören, wenn wir dafür schon um die 10 000 Euro ausgegeben haben." Peter Schneider (Unabhängige Wählervereinigung) ist zwar die ganze Sanierung auch zu kostspielig. Aber keine Lösung zu finden, geht seiner Meinung "gar nicht". Er wünschte sich einen Kompromiss aus beiden Varianten, eine Lösung, die funktionsfähig, nachhaltig ist und schön aussieht, aber eben nicht so viel kostet. Herbert Mack (CSU) dagegen sagte: "Bei mir hört es auf, wenn ich diese Summen höre. Dieses Geld können wir sinnvoller investieren." Sabine Hüttenkofer von den Grünen macht wiederum darauf aufmerksam, dass keiner aus der Runde schließlich wisse, wie man einen Weiher sauber hält. Wenn man den Maßnahmenkatalog reduziere, müsse man in einem halben Jahr sicherlich wieder von vorne anfangen.

Mit acht zu drei Stimmen wurde die Sanierung schließlich beschlossen. Zunächst soll Bürgermeister Sienerth jedoch prüfen, ob die Pumpe und die Filterfläche, die zusammen 55 000 Euro kosten, auch wirklich nötig für eine stabile Wasserqualität sind. Dann kann im Herbst 2017 mit der Sanierung begonnen werden.

© SZ vom 09.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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