Straßlach-Dingharting:Abenteuer Spielplatz

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Das Klettergerüst ist noch gesperrt, aber Moritz und Philipp testen schon mal das Schaukelpferd. (Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinde Straßlach-Dingharting finanziert die Geräte durch Spenden - aufbauen müssen sie die Eltern selbst

Von Lenka Jaloviecova, Straßlach-Dingharting

Es regnete in Strömen. Ein Wetter für einen schönen Spaziergang, Gartenarbeit oder ein nettes Picknick war das gewiss nicht - und schon gar nicht für den Aufbau eines Abenteuerspielplatzes. Der Termin stand jedoch fest und so versammelten sich am Freitag pünktlich um 8 Uhr am Ende der Friedhofsfraße in Großdingharting 14 Eltern und Helfer mitsamt Bürgermeister Hans Sienerth - trotz Kreuzbandrisses. In Regenjacken verhüllt mit großen Kapuzen über den Köpfen und richtigen Regenstiefeln wurde am ersten Aufbautag gesägt, Holz getragen und zusammengebaut.

Schließlich sollen die Kinder der Gemeinde Straßlach-Dingharting auf ihrem neuen Abenteuerspielplatz künftig ganz viel Spaß haben. Sie können sich nun auf einem Turmgerüst, einer Nestschaukel oder einer großen Spielanlage namens Zauberwald austoben. Eine Kletterwand, Schaukelpferde, einen Sandkasten und genügend Sitzmöglichkeiten gibt es auch.

Innerhalb von zwei Tagen bastelten die Bürger mit Hilfe eines Fachmannes die gelieferten Bauteile zusammen. Billig war der Spielplatz nicht. Alleine 32 000 Euro kosteten die Spielgeräte. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 40 000 Euro. Davon musste die Kommune jedoch keinen Cent zahlen. Durch Benefizveranstaltungen und viel Überzeugungsarbeit des parteifreien Bürgermeisters konnte der Abenteuerspielplatz komplett aus Spenden finanziert werden. "Ich habe den Eltern versprochen, dass ich die Spenden bei den Gewerbetreibenden einhole, wenn sie selber tätig werden", erzählt Sienerth.

Diese Idee hatte der Bürgermeister bereits im Jahr 2011. Der Spielplatz in Straßlach sei schließlich überlaufen, sagt er. Ein Grundstück in Dingharting wurde gesucht und schließlich gefunden. Jetzt, wo ein neuer Weg zwischen dem Ortsteil Hailafing und Großdingharting entsteht, liegt er sogar perfekt, da er für die Eltern von jeder Seite gut zu Fuß zu erreichen ist. Genau vor einem Jahr, im April 2014, fand das erste Treffen der Eltern statt. Fachleute wurden nach und nach zur Beratung hinzugezogen. Die Entscheidung fiel zu Gunsten eines Abenteuerspielplatzes. "Die Bürgerbeteiligung war bei dem ganzen Projekt gut", zeigt sich Sienerth zufrieden.

Sein Versprechen hat er auch gehalten. Alleine bei einem Fußballbenefizspiel mit Versteigerung eines signierten Trikots von FC Bayern- und Nationalspieler Thomas Müller, einem Benefizkonzert, einem Floh- und einem Adventsmarkt kamen mehr als 10 000 Euro zusammen. Einzelne Familien spendeten mehr als 6000 Euro und mit Hilfe von Gastronomen, der Golfanlage und kommunalen Vereinen kam es schließlich zu der beträchtlichen Summe von 40 000 Euro.

Jetzt fehlt nur noch der Fallschutzkies. Er werde wohl Mitte der Woche geliefert, sagt Susanne Schwarz von der Gemeinde. Die Feinarbeiten sollten dann zum Wochenende abgeschlossen werden, sodass sich die Kinder von der kommenden Woche an pünktlich zum Frühlingsanfang beim schönen Wetter an der frischen Luft austoben können.

© SZ vom 22.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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