Stadtplanung:Shop statt Geschäftshaus

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Die Tankstelle an der Münchner Straße hat einen neuen Shop samt Pizzaofen. Das war es dann aber mit den Neuerungen auf dem Gelände. (Foto: Jan A. Staiger)

Die hochfliegenden Pläne für das Tankstellen-Areal an der Münchner Straße in Garching sind offenbar gestorben

Von Patrik Stäbler, Garching

Es ist eine Eröffnung gefeiert worden an der Münchner Straße, schräg gegenüber dem Wasserturm - doch sie fiel ein paar Nummern kleiner aus, als man noch vor drei Jahren hätten denken können. Denn damals segnete der Bauausschuss des Stadtrats einen Vorbescheidsantrag für den Bau zweier Gebäude mit Wohnungen und Läden auf dem Gelände ab, wo eine Tankstelle, ein Autohändler und ein Matratzenladen beheimatet sind. In der Folge hörte man jedoch nichts mehr von diesen Plänen.

Nun hat die dortige OMV-Tankstelle die Eröffnung ihres neuen Shops inklusive Bäckerei und Pizzaofen gefeiert. Und das wiederum lässt sich als Zeichen verstehen, dass die ursprünglichen Abriss- und Neubaupläne wohl endgültig begraben wurden. Zwar will die OMV keine genauen Angaben darüber machen, auf wie viele Jahre der Pachtvertrag der Tankstelle angelegt ist. Jedoch betont ein Pressesprecher, dass man dort langfristig plane. Zudem verweist er auf Investitionen im sechsstelligen Bereich für den Umbau des Tankstellenshops.

Dabei war der Bauausschuss den im Juli 2015 vorgelegten Plänen betont positiv gegenüber gestanden. Er begrüße es, "wenn da eine Aufwertung passiert", sagte etwa Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD). Gemäß Vorbescheidsantrag wollte der Bauherr auf dem 5700 Quadratmeter großen Areal in der Münchner Straße 49 bis 53 zwei neue Gebäude errichten. In den oberen Stockwerken waren Büros und Wohnungen geplant, im Erdgeschoss sollten jeweils Geschäfte einziehen. Dies wiederum führte zu der Überlegung, dass die Postbank an dieser Stelle eine neue Heimat finden könnte. Deren Filiale sitzt schließlich seit 2013 in Containern auf dem städtischen Grundstück an der alten B 471. Der Vertrag zwischen Konzern und Kommune läuft noch bis Juni 2019 und werde keinesfalls verlängert, hat der Bürgermeister mehrfach betont. Denn die Stadt will an jener Stelle ein neues Feuerwehrhaus bauen. Die Ergebnisse eines Architektenwettbewerbs zum Neubau der Feuerwache sind von 24. September bis 4. Oktober im Foyer des Rathauses zu begutachten. Im Herbst 2020 sollen dann die Bagger anrollen.

Auf der Suche nach einer neuen Heimat sei man "in konkreten Verhandlungen über eine Anschlusslösung", hieß es zuletzt vonseiten der Postbank. Jedoch hat der Konzern ähnliche Aussagen in den vergangenen Jahren immer wieder getätigt. Ende 2016 verkündete eine Pressesprecherin sogar, dass man sich "in der Finalisierung des Mietvertrags" befinde, ehe es wenige Monate später wieder hieß: "Es gibt keinen Standort, wir haben nichts Passendes gefunden." Vor einigen Monaten berichtete der Bürgermeister dann von einem Treffen im Rathaus zwischen Postbank-Vertretern und dem Eigentümer des Grundstücks an der Münchner Straße. Es sei sowohl über die Nutzung des Bestandsgebäudes als auch über einen Neubau, als auch über das Aufstellen von Containern gesprochen worden, sagte Gruchmann damals. "Aber ob die sich dabei am Ende handelseinig geworden sind, entzieht sich meiner Kenntnis."

© SZ vom 22.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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