Stadtentwicklung:Gartenquartier kann kommen

Unterschleißheimer Stadtrat ändert den Flächennutzungsplan

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Für die geplante Wohnbebauung des ehemaligen Siemens-Parkplatzes am Unterschleißheimer Business Campus sind nun alle baurechtlichen Formalitäten eingeleitet. Einmütig hat der Stadtrat auch die Änderung des Flächennutzungsplanes beschlossen, mit der die bisher als Gewerbegebiet gewidmete Fläche zur Wohnnutzung ausgewiesen wird.

Entstehen soll dort ein futuristisches "urbanes Gartenquartier" mit hoher Baudichte und unterschiedlicher Raumgestaltung auf verschiedenen Höhenebenen. Gegen die von CSU, SPD, Grünen, Freier Bürgerschaft und ÖDP beschlossene Widmung verwahrte sich einzig die FDP, die sich mit ihrem neuen Listenpartner "Bündnis für Unterschleißheim" insbesondere an der Massivität der geplanten Bebauung stört.

Nachdem in der umfangreichen Bürgerbeteiligung stets von einem Wohngebiet geredet worden sei, werde im Flächennutzungsplan nun ein "Urbanes Gebiet" ausgewiesen, was andere Anforderungen stelle. Das sei "ein Witz", wetterte Manfred Riederle (FDP). Das lückenlos versiegelte Gebiet mit hoher Dichte "wegen ein paar Blumentöpfen auf den Dächern" als "Gartenquartier" zu betiteln, sei "Greenwashing".

Bürgermeister Christoph Böck (SPD) verwies darauf, dass die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Plänen im Bebauungsplanverfahren zu führen sei. Die Umwidmung im Flächennutzungsplan setze nur statt Gewerbegebiet das "Urbane Gebiet" mit der Möglichkeit von Wohnbebauung fest. Das sei seit jeher Intention des Stadtrats gewesen, daran erinnert auch der Fraktionssprecher der Grünen Jürgen Radtke, daher verwundere es, "wenn man jetzt vor der Wahl auf den Trip kommt, das verhindern zu wollen".

© SZ vom 13.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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