Soziale Stadt:Ein Park, der diesen Namen verdient

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Der Grünzug in Taufkirchen am Wald wird unter Beteiligung der Bürger neu gestaltet

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Östlich der Platanenstraße, zwischen Waldstraße im Norden und Schulen im Süden, erstreckt sich ein Streifen Natur, der bei den Bewohnern des Taufkirchner Gemeindeteils Am Wald unter verschiedenen Namen firmiert. Park nennen ihn die einen, Grünzug sagen die anderen. Manche sehen allerdings lediglich etwas Rasen und Bäume zwischen vielen Hochhäusern. "Oft wird gefragt: Wo soll denn hier ein Park sein?", sagt Tilo Klöck vom Städtebauförderprogramm Soziale Stadt, dessen Ziel eine Aufwertung der Siedlung Am Wald ist. "Und genau da ist man schon beim Problem."

Die große Grünfläche in Taufkirchen am Wald soll unter Einbeziehung der Anwohner aufgewertet werden. (Foto: Claus Schunk)

Denn der 500 Meter lange und bis zu 80 Meter breite Park, wenn man ihn so nennen will, ist sichtlich in die Jahre gekommen und benötigt in vielerlei Hinsicht eine Aufhübschung. Genau das ist seit einiger Zeit in Planung, als Kooperationsprojekt von Gemeinde und Sozialer Stadt - und nun sollen auch die Bürger beteiligt werden: Bei einem sogenannten Teilhabetag an diesem Freitag bekommen Interessierte nicht nur vorgeführt, wie sich die beauftragten Landschaftsarchitekten des Münchner Büros Rockinger & Partner den Park der Zukunft vorstellen. Sondern die Bürger können auch Vorschläge äußern und Ideen einbringen. Sie sollen dann in den Entwurf des Planungsbüros eingearbeitet werden, mit dem sich zunächst der Steuerkreis der Sozialen Stadt und anschließend der Gemeinderat beschäftigen wird.

Letzterer muss dann entscheiden, was man konkret umsetzt - wobei die Kommune im Rahmen des Förderprogramms mit einem Zuschuss von bis zu 60 Prozent der Gesamtkosten rechnen darf. "Das Ziel ist", sagt Bauamtsleiter Stefan Beer, "dass wir spätestens im kommenden Frühsommer in die Umsetzung einsteigen."

Ganz offensichtlichen Verbesserungsbedarf gibt es an jener Stelle, wo viele Menschen den Grünzug betreten - am Übergang zur Lindenpassage. Dort bietet sich ein trostloses Bild mit den Überbleibseln einiger Sitzbänke sowie einem verwaisten Spielplatz. "Dieses Areal wollen wir deutlich verbessern", sagt Tilo Klöck. Überdies gelte es, generell die Erschließung des Parks zu überdenken. Außerdem sollen veraltete Spielplätze aufgewertet und soziale Treffpunkte geschaffen werden - "sowohl für Familien mit Kindern als auch für Senioren", sagt Bauamtsleiter Beer. Ein weiterer Punkt sei die Beleuchtung im Grünzug, wo es laut Tilo Klöck durchaus "dunkle Ecken und Angsträume" gebe. In einem ersten Schritt werde zunächst schwerpunktmäßig der nördliche Teil des Parks betrachtet. Im Jahr darauf soll es dann an die Aufwertung des Südteils gehen, so Klöck.

Das Ziel sei eine rasche Realisierung der Pläne - auch weil die Regierung von Oberbayern, die die Zuschüsse für die Soziale Stadt gewährt, den "dringenden Wunsch" geäußert habe, "dass auch baulich etwas umgesetzt wird", sagt Beer. Als Kooperationspartner habe man zum einen die Wohnungsbaugesellschaft Gewofag ins Boot geholt, der etliche der umliegenden Hochhäuser gehören, erzählt Klöck. "Über sie haben wir 2000 Einladungen für den Teilhabetag verteilt." Zum anderen sei man mit dem SV/DJK Taufkirchen im Gespräch. Laut Klöck überlegt der Sportverein, eine oder mehrere Stationen seines geplanten neuen Trimm-dich-Parcours im Park zu errichten.

© SZ vom 17.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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