Schwabing:Psychisch kranke Frau sticht auf Nachbarn ein

Lesezeit: 1 min

Mit einem Messer hat eine 42-Jährige Frau in Schwabing zwei Nachbarn und eine Joggerin verletzt. Die Frau ist offenbar psychisch krank.

Marco Völklein

Dramatische Szenen spielten sich am Sonntagvormittag am Elisabethplatz in Schwabing ab: Eine 42-jährige, offenbar psychisch gestörte Frau stürmte nach Angaben der Polizei unvermittelt aus ihrer Wohnung in der Elisabethstraße und griff noch im Treppenhaus zwei Nachbarn an.

Mit einem Küchenmesser verletzte sie im Hausflur einen 50-Jährigen am Arm; anschließend stach sie einem 60-jährigen Nachbarn in den Hals. Danach lief die Frau auf die Straße und verletzte dort eine 45-jährige Joggerin, die zufällig an dem ockerfarbenen Haus vorbeikam. Die Joggerin wurde nach Angaben der Polizei im Gesicht verletzt. Der 60-jährige Nachbar konnte etwa zeitgleich die Polizei alarmieren. Der Vorfall ereignete sich gegen 10.20 Uhr.

Die Polizei schickte umgehend mehrere Streifenwagen aus verschiedenen Dienststellen zum Elisabethplatz und löste eine Sofortfahndung aus. Polizisten gelang es, die Frau bereits kurz nach der Tat festzunehmen - und zwar gleich ums Eck, nur etwa einen Häuserblock weiter, an der Nordendstraße/Ecke Bauerstraße.

Nach Darstellung eines Polizeisprechers forderten die Beamten die 42-Jährige auf, das Messer aus der Hand zu legen. Als sie der Aufforderung nicht nachkam, setzten die Polizisten Pfefferspray ein, um die Frau überwältigen zu können. Daraufhin ließ sie das Messer fallen und sich ohne Gegenwehr festnehmen.

Rettungswagen brachten die drei verletzten Personen in Krankenhäuser. Nach Polizeiangaben sind alle drei außer Lebensgefahr; "teilweise konnten sie die Kliniken schon wieder verlassen", hieß es in einer Mitteilung weiter. Über das Motiv der 42-Jährigen war am Sonntagabend noch nichts bekannt. Sie soll psychisch auffällig gewesen sein. Die Mordkommission übernahm die Ermittlungen. Die Münchner Staatsanwaltschaft prüft nach Angaben der Polizei, ob sie die Unterbringung in einer psychischen Abteilung beantragt.

© SZ vom 28.02.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: