Schulwegsicherheit:Eine Ampel soll her

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Gemeinde Sauerlach legt sich mit dem Landratsamt an

Im Ringen um eine Fußgängerampel über die Staatsstraße 2573 auf Höhe der Lanzenhaarer Waldsiedlung stellt sich die Gemeinde Sauerlach an die Seite der Anwohner - und gegen das Landratsamt. So hat der Bauausschuss darauf verzichtet, die Planung einer Querungshilfe in Auftrag zu geben, weil dies die Chancen schmälern könnte, hier doch noch eine Ampel zu bekommen. Den Bau einer solchen hat Bürgermeisterin Barbara Bogner von der Unabhängigen Bürgervereinigung (UBV) in einem Schreiben an das dafür zuständige Landratsamt gefordert. Überdies hoffe man, sagte Bauamtsleiter Hubert Zellner, dass die Anwohner sich ebenfalls an die Behörde wenden. Er stellte klar: "Da ist dringender Handlungsbedarf geboten."

Die Aussage des Bauamtsleiters bezieht sich auf die Situation an der Staatsstraße (früher B 13), die die Kinder aus der Waldsiedlung morgens überqueren müssen, um zur Bushaltestelle zu gelangen. Aktuell stünden dort Schulweghelfer aus dem Ort, berichtete Bogner. "Aber am Mittag kommen die Kinder zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause", da fehle es an Lotsen. Die Anwohner hätten mehr als 100 Unterschriften für eine Ampel gesammelt, so Bogner. Es habe einen Ortstermin mit Vertretern des Landratsamts gegeben. Dort sei jedoch der Eindruck entstanden, dass "die Sache schon vorher beschlossen war".

Tatsächlich habe die Gemeinde wenig später eine Mitteilung aus dem Landratsamt erhalten, wonach die Behörde eine Ampel ablehne. "Die sagen, dass da zu wenig Fußgänger unterwegs sind. Das müssen mindestens 40 bis 50 in einer Stunde sein", sagte die Rathauschefin. Als Alternative habe das Landratsamt die Errichtung eines Schulweghelfer-Übergangs vorgeschlagen, der dann auch angelegt wurde - "und zwar genau an der Stelle, die ideal für eine Ampel wäre", befand Bogner.

Axel Horn (Grüne) verwies darauf, dass es in dem Bereich bestimmte Stoßzeiten gebe, zu denen die Fußgänger unterwegs seien. Ansonsten sei die Ampel ja grün für die Autofahrer. Auch Markus Hoffmann (CSU) wollte die geforderten Fußgängerzahlen nicht gelten lassen: "Das macht bei einer Bedarfsampel doch überhaupt keinen Sinn." Letztlich kam der Bauausschuss überein, zumindest vorerst keine Querungshilfe an der Stelle zu planen. Denn, so Robert Lechner (CSU): "Wenn wir das jetzt beantragen, dann ist die Ampel tot."

© SZ vom 18.09.2019 / stä - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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