Schule ohne Rassismus:Vorbeugen gegen Vorurteile

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Das Gymnasium ist eine Schule mit Courage - das steht nicht nur an der Wand, das haben die jungen Leute auch bewiesen. (Foto: Catherina Hess)

Die Oberschleißheimer Grundschule an der Parksiedlung feiert die Vielfalt ihrer Kinder

Von Julia Fietz, Oberschleißheim

"Die Parksiedlung ist bunt", heißt es in der Hymne der Grundschule Oberschleißheim in der Parksiedlung. 32 Nationen, verteilt auf 295 Schüler und Schülerinnen, vereint die Schule unter ihrem Dach, von Ecuador über Irland und Vietnam einmal um die ganze Welt. Mit dem Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" will die Grundschule nun ein Zeichen setzen. "Wir heißen jeden willkommen, unabhängig von seiner Herkunft, seinem Geschlecht oder seiner Hautfarbe", betont Rektorin Heike Frenzel. Mit der Verleihung am Mittwoch, 23. Oktober, geht die Schule die Selbstverpflichtung ein, gegen jede Art von Diskriminierung im eigenen Haus vorzugehen. Angeregt durch Juliana Krolop von der Jugendfreizeitstätte "Planet O" und Sandra Becker, Schulsozialarbeiterin an der Grundschule, begann 2018 die Klasse 3a mit der nötigen Unterschriftensammlung für den Erwerb des Titels. Es müssen 70 Prozent der Menschen, die in einer Schule lernen und arbeiten, unterschrieben haben, also auch die Lehrer und Hausmeister. Sie schafften es.

Ihre Schule wird damit Teil eines deutschlandweiten Netzwerks, dem mittlerweile mehr als 3000 Schulen mit eineinhalb Millionen Kindern und Jugendlichen angehören. Den Schulen steht dabei immer ein bekannter Pate zur Seite. In Oberschleißheim ist dies Andi Starek, der schon zum zweiten Mal für Pate für eine "Schule ohne Rassismus" wird. Der Sänger der Kinderrockband Schlawindl engagiert sich seit 2013 für den Verein Orienthelfer des Münchner Kabarettisten Christian Springer, der sich unter anderem die humanitäre Unterstützung der Opfer des Syrienkonflikts auf die Fahnen geschrieben hat. Starek ist gelernter Koch und fliegt für die Orienthilfe in regelmäßigen Abständen in den Libanon, wo er Helfer für die Arbeit mit Feldküchen schult. Beim Abschlusskonzert der Projektwoche im vergangenen Jahr, bei der die Vielfalt der Nationen in der Schule gefeiert wurde, trat der Sänger auf. "Das Publikum hat getobt", erzählt Frenzel. An einer Spendenaktion, durch die der Musiker 4000 Kuscheltiere in den Nahen Osten bringen konnte, beteiligten sich die Schüler ebenfalls. Neben Spaßliedern schlägt Andi Starek auch durchaus ernste Töne an, wenn er singt: "Wir sind alle Kinder einer Welt, vergiss das bitte nicht".

Rektorin Frenzel steht hinter diesen Zeilen. "Vorurteile entstehen durch Unkenntnis", sagt sie, daher setzt sie auf Prävention. Projekte wie das wöchentliche soziale Lernen, die Pausenengel, die sich um neue Kinder kümmern, oder das neu gegründete Kinderparlament stießen Gespräche an und brächten den Kindern Offenheit nahe, sagt sie.

© SZ vom 23.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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