Schulbeginn:Bis zur ersten Grippe

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Schulamtsdirektorin Karin Olesch sieht elf neue Deutschklassen für Flüchtlingskinder als "Weiterentwicklung" an. Dort findet auch kulturelle Bildung und Werteerziehung statt. (Foto: Claus Schunk)

Die Grund- und Mittelschulen sind laut Schulamt "bedarfsgerecht" mit Lehrern versorgt

Von Bernhard Lohr, Landkreis

Wie belastbar die Zahlen sind, wird sich bei der ersten Grippewelle im Herbst und Winter zeigen. Zu Beginn des Schuljahrs jedenfalls sieht das staatliche Schulamt die Grund- und Mittelschulen im Landkreis München gut vorbereitet: Die Schulen seien "bedarfsgerecht" mit Lehrern versorgt, lässt die neue Schulamtsdirektorin Karin Olesch verlauten. Die sogenannte Mobile Reserve, mit deren Hilfe bei Krankheit Lücken geschlossen werden sollen, steh wie vorgesehen bereit. Diese habe dank "weiterer Lehrerzuweisungen" und Neueinstellungen sogar erhöht werden können. Das Schulamt sieht also einen gewissen Puffer, um Unterrichtsausfälle zu vermeiden. Eine Neuerung sind elf Deutschklassen für Kinder mit Fluchthintergrund und geringen Sprachkenntnissen.

3287 Kinder haben im Landkreis diese Woche ihren ersten Schultag gehabt. Insgesamt zählt das Schulamt 14 203 Grundschüler und 3823 Mittelschüler. Die Zahl der Grundschüler an den 52 Grundschulen im Landkreis sank im Vergleich zum Vorjahr um 91. Dafür stieg sie an den 17 Mittelschulen um 150. Durchschnittlich hat eine Grundschulklasse 21,9 Schüler, eine Mittelschulklasse 18,9. Es gibt also wieder relativ kleine Klassen. Das Schulamt spricht zufrieden von "konstant niedrigen" Werten.

In jedem der vier Schulverbünde können Schüler über M-Klassen an den Mittelschule die Mittlere Reife erlangen. 429 Schüler streben dieses Schuljahr diesen Abschluss an. An 30 öffentlichen Grund- und Mittelschulen im Landkreis existieren gebundene Ganztagsklassen mit rhythmisiertem Unterricht. Dazu kommen offene Ganztagsangebote an Mittelschulen und seit dem Schuljahr 2015/16 auch an Grundschulen. Im Landkreis sind das die Grundschule Hochbrück, die Friedrich-von Aychsteter-Grundschule in Sauerlach und die Erich-Kästner-Grundschule in Höhenkirchen-Siegertsbrunn.

Das Konzept der Übergangsklassen, in denen bisher Schüler mit Migrationshintergrund gefördert wurden, wurde laut Schulamt weiterentwickelt. Es gibt in Oberschleißheim, Haar, Garching, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Planegg und Gräfelfing elf Deutschklassen. In dem Ganztagesangebot werden Kinder und Jugendliche intensiv im Fach Deutsch als Zweitsprache gefördert. Auch kulturelle Bildung und Werteerziehung ist eingeplant. Davon abgesehen laufen so genannte Deutsch-plus-Maßnahmen für Schüler mit Migrationshintergrund. Deren Zahl hat sich mit 4991 im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöht. Ihr Anteil liegt bei 27,7 Prozent. 2511 Schüler mit Migrationshintergrund besuchen Deutschfördermaßnahmen. Dafür stehen 780 Lehrerstunden zur Verfügung. Als Aufgabe sieht das Schulamt im laufenden Jahr, den neuen Lehrplan plus weiter umzusetzen, der jetzt auch in der siebten Jahrgangsstufe eingeführt wird und der individuelle Lernprozesse stärker berücksichtigen soll.

© SZ vom 13.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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