Schäftlarn:Schäftlarns Rathauschef gegen zweites Gleis

Auf einer Liste des bayerischen Verkehrsministeriums mit 44 möglichen Maßnahmen zum Bahnausbau steht unter anderem ein zweites Gleis für die Strecke der S 7 zwischen Höllriegelskreuth und Wolfratshausen. "Wir greifen die Wünsche aus der Region auf und werden alles umsetzen, was technisch möglich und verkehrlich sinnvoll ist", betonte Ministerin Kerstin Schreyer aus Unterhaching in einer Stellungnahme. Der Schäftlarner Bürgermeister Christian Fürst, der wie Schreyer der CSU angehört, ist davon allerdings nicht begeistert. "Ich weiß nicht, wie sinnvoll das ist, bei den bestehenden Problemen im Raum München jetzt auch noch 44 andere Baustellen aufzumachen", sagt er. Eine Verbreiterung der S 7-West sei auch schon mehrfach untersucht worden, "und es ist nie rausgekommen, dass das geht", so Fürst. Gerade im Bereich Hohenschäftlarn sei die Trasse viel zu eng für ein zweites Gleis. "Da müssten jetzt ganze Häuser abgerissen werden", sagt Fürst. Und am Wolfratshauser Berg müsste man massiv in die Hangstruktur und damit in die Natur eingreifen. "Das ist schwer zu rechtfertigen." Fürst hält Ausweichgleise an den bestehenden Bahnhöfen für die bessere Lösung. Der Wolfratshauser Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) hingegen begrüßt die angekündigte Prüfung eines zweigleisigen Ausbaus. Die Strecke der S 7 sei mit ihren langen eingleisigen Abschnitten auf beiden Ästen schließlich besonders störungsanfällig, sagt er.

© SZ vom 28.05.2021 / aip, zif - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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