Die Stadt München und andere Gemeinden im Landkreis haben sich bereits dazu durchgerungen, Erzieher und Kinderpfleger mit einer Zulage anzulocken. Jetzt versucht auch die Gemeine Sauerlach, durch einen finanziellen Anreiz, bessere Chancen auf dem nahezu leer gefegten Markt der Kinderbetreuer zu bekommen. In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gemeinderat einstimmig dafür ausgesprochen, künftig einen Qualitätsbonus an Erzieher in Höhe von monatlich 150 Euro, an Kinderpfleger in Höhe von 100 Euro extra zu bezahlen.
Markus Hoffmann (CSU) wollte sogar noch einen Schritt weiter gehen und schlug vor, die Zulage rückwirkend zum 1. Januar zu bezahlen, fand aber mit diesem Ansinnen keine Mehrheit im Gremium.
Die Betreuungssituation in der Südgemeinde ist aktuell weniger brisant als andernorts, dennoch finden die Eltern von 15 Kindern derzeit keinen Betreuungsplatz für ihren Nachwuchs. Wenn man genug Personal hätte, könnten laut Bürgermeisterin Barbara Bogner (parteifrei) im September alle Kinder betreut werden. Eineinhalb Personalstellen fehlten, die Träger hätten aber noch keine ausgeschrieben, sagte Barbara Bogner. Eng werden könne es bei Zuzug sowie bei einer entsprechend hohen Zahl von Flüchtlingskindern, die betreut werden müssen.
Dass aufgrund des finanziellen Lockmittels bald Erzieherinnen vor dem Rathaus Schlange stehen werden, davon geht Barbara Bogner indes nicht aus. Sie habe von anderen Bürgermeistern aus dem Landkreis bereits gehört, dass die Bonuszahlungen bislang keinen zählbaren Nutzen gezeitigt hätten.