Sauerlach:Säulen einer sauberen Mobilität

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Sauerlachs Bürgermeisterin Barbara Bogner (rechts) zapft an der neuesten E-Ladesäule an. (Foto: Gemeinde Sauerlach)

Sauerlach baut mit Hilfe eines professionellen Partners das örtliche Ladenetz für Elektrofahrzeuge aus

Von Martin Mühlfenzl, Sauerlach

Die Gemeinde Sauerlach treibt den Aufbau einer modernen und einfach zu bedienenden Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge voran. An vorerst drei Standorten mit jeweils drei Ladesäulen und zwei Ladepunkten können Kunden ähnlich dem einfachen Bezahlsystem mit der EC-Karte an Supermarktkassen künftig ihre Fahrzeuge aufladen: In der Park-and-Ride-Garage am S-Bahnhof, vor dem alten Rathaus sowie vor dem Hotel Post/Fischermeister; zwei weitere Ladesäulen sollen an der Kindertagesstätte Sternschnuppe entstehen. "Die Gemeinde ist sich der besonderen Rolle der öffentlichen Hand beim Aufbau dieser Infrastruktur bewusst", sagte Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV) bei der Eröffnung der Ladestation am Postwirt. "Dann werden die privaten Stellplatz-Eigentümer hoffentlich schnell folgen."

Seit Jahren sieht sich die Kommune als Vorreiterin in Sachen erneuerbare Energien. Im Jahr 2002 ist das kommunale Biomasseheizkraftwerk mit dem sogenannten ORC-Verfahren in Betrieb gegangen, die Stadtwerke München betreiben in Sauerlach eine Geothermieanlage und zahlreiche kommunale Liegenschaften sind mit Photovoltaik-Anlagen ausgerüstet. Zudem existieren bereits zwei Ladesäulen im Gemeindegebiet, allerdings entsprechen diese nach sieben Jahren im Betrieb nicht mehr den neuesten Anforderungen und gesetzlichen Rahmenbedingungen. "Betriebsintern", wie es aus der Rathausverwaltung heißt, würden diese aber weiter genutzt.

Um eine neue Infrastruktur zum Aufladen von Elektrofahrzeugen aufzubauen, hat die Gemeinde das Unternehmen Energiewendeplaner mit der Ausarbeitung eines Konzeptes beauftragt - die Ausschreibung brachte schließlich als Gewinner die noch junge Firma EZE Network mit Sitz in Landsberg am Lech hervor. Das Unternehmen konnte mit seinem "Alles-in-einem-Paket" überzeugen, das für die Kunden eine "bestechend einfache Lösung" beinhalte, wie es aus dem Rathaus heißt. Die Bezahlung erfolgt an der Ladesäule, indem der Kunde die EC-Karte vor das Lesegerät hält, der Ladevorgang startet ohne die Eingabe eines Pins. Das Preismodell setzt sich aus einer Strom- und Zeittarif-Komponente zusammen - und zwar 30 Cent je Kilowattstunde und einer minutengenauen Abrechnung der Zeit in Höhe von einem Euro pro Stunde. Diese Kombination soll zudem verhindern, dass die Ladestationen als günstige Stellplätze missbraucht werden.

Michael Valentine-Urbschat von EZE Network sagte, der schnelle Ausbau des Ladenetzes sei wichtig für "den weiteren Hochlauf der E-Mobilität", ebenso wichtig aber seien die richtigen Standorte der Säulen, die leichte Bedienbarkeit des Systems und ein faires, an der Säule erkennbares Preismodell. "Dies wird schlussendlich die Autofahrer zum Umstieg motivieren", so der Firmengründer weiter. Barbara Bogner sagte, die Zusammenarbeit mit professionellen Partner werde den Einstieg in die neue Technik erleichtern.

© SZ vom 12.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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