Sauerlach:Neue Fragen zum Kunstrasenplatz

Lesezeit: 1 min

Von Michael Morosow, Sauerlach

Granulat oder Kunstrasen? Wenn es nur noch diese eine Frage wäre, die zu klären ist, dann könnten die Vereinsführung des TSV Sauerlach und die Lokalpolitiker einigermaßen entspannt der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag, 21. November, entgegenblicken. Aber es sind inzwischen mehrere Fragen zusammengekommen, die beantwortet werden müssen, bevor die Verwaltung die Anlage eines für den Fußballbetrieb des Sportvereins eminent wichtigen Spiel- und Trainingsplatzes zur Ausschreibung bringen kann. Die zwei entscheidenden lauten: Geht die Gemeinde eine Kostenverdoppelung auf 1,4 Millionen Euro mit? Und tritt sie selbst als Bauherr auf und verpachtet das Grundstück an den Verein, oder gewährt sie dem Klub einen Zuschuss und überlässt ihm selbst das Planen, Ausschreiben und Finanzieren?

Auch nach der Sitzung des Bauausschusses am Dienstagabend bleibt unklar, wann und unter welchen Umständen der TSV Sauerlach ein zusätzliches Spielfeld bekommen wird. Zumindest aber trat nicht der schlimmste Fall für die Fußballer ein, denn am Grundsatzbeschluss des Gemeinderats für den Bau des Sportplatzes und an der Kostenübernahme in Höhe von 750 000 Euro wird nicht gerüttelt. Bürgermeisterin Barbara Bogner hatte am Ende einer langen Debatte diesen Grundsatzbeschluss noch einmal auf den Prüfstand gestellt. Mit acht zu zwei Stimmen wurde ein Ausstieg recht klar abgelehnt.

Ende März hatte der Gemeinderat 750 000 Euro für den Sportplatzbau bewilligt und in den Haushalt für dieses Jahr eingestellt, sodass im Lager des TSV Sauerlach die Hoffnung keimte, bereits im Winter auf dem neuen Spielfeld kicken zu können. Dementsprechend groß war das Entsetzen auf Seiten von Gemeinde und Sportverein, als das Planungsbüro aus Markt Schwaben plötzlich eine neue Kostenschätzung präsentierte: 1,4 Millionen Euro, annähernd doppelt so viel wie vorgesehen. Als Grund für diese exorbitante Kostenmehrung nannte das Planungsbüro unter anderem eine Gelände-Neigung von 1,20 Metern, die aufwendigere Erdbauarbeiten notwendig mache. Ob nun der TSV oder die Gemeinde als Bauherr auftreten soll? Wenn der TSV den Sportplatz pachten würde und die Belastung für die Gemeinde bei 750 000 Euro läge, dann gehe er mit, sagte Axel Horn (Grüne). Die Bürgermeisterin würde das auch tun, aber nur als ultima ratio. Lieber wäre ihr die Gemeinde als Betreiber, denn dann, so Barbara Bogner (UBV), könnte die Gemeinde bei der Vergabe von Trainings- und Spielzeiten mitreden.

© SZ vom 17.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: