Sauerlach:Kita-Container am Wertstoffhof

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Die Gemeinde bringt im Gewerbegebiet rasch fünf Kindergruppen unter

Von Patrik Stäbler, Sauerlach

Auf den letzten Drücker hat der Sauerlacher Gemeinderat den Bauantrag für eine provisorische Kindertagesstätte hinter dem Wertstoffhof abgesegnet. In einer Sondersitzung votierte das Gremium am Dienstagabend bei nur einer Gegenstimme dafür, den Aufbau von Containern für drei Krippen- und zwei Kindergartengruppen auf dem Areal in der Felix-Wankel-Straße zu genehmigen. Nun werde der Antrag im Landratsamt geprüft, sagte Bürgermeisterin Barbara Bogner von der Unabhängigen Bürgervereinigung. Parallel dazu will die Gemeinde die notwendigen Container erwerben, damit die Interimseinrichtung "Mitte Oktober, Anfang November" öffnen könne. Auf einen Träger für die neue Kindertagesstätte habe sich der Gemeinderat bereits verständigt, sagte Bogner, die aber noch keinen Namen nennen will.

Die Gemeinde ist zum Handeln gezwungen, da sie zum September auf einen drastischen Engpass bei den Betreuungsplätzen zusteuert. Zuletzt standen mehr als 60 Eltern auf der Warteliste, deren Kinder nun in der Container-Einrichtung hinter dem Wertstoffhof unterkommen sollen. Auf diesen Standort hatte sich der Gemeinderat im Juni geeinigt. Es sei zwar "nicht der tollste Platz, weil es in einem Gewerbegebiet ist", sagte Bogner damals. "Aber hier können wir schnell anfangen, alle Anschlüsse sind da, und die Wiese ist im Besitz der Gemeinde."

Kritik an dem Standort kam seinerzeit von der CSU, die unter anderem auf den regen Lkw-Verkehr im Gewerbegebiet verwies und die Container lieber in der Nähe eines bestehenden Kindergartens errichtet hätte. Im Nachgang der Entscheidung monierte der CSU-Ortsverband überdies, dass für das Vorhaben eine Bebauungsplanänderung nötig sei, was zu Verzögerungen führen könne. Die Bürgermeisterin hingegen wies dies zurück: Bei einem provisorischen Bau sei eine Änderung des Bebauungsplans nicht notwendig, argumentierte Bogner. "Da kriegen wir eine Genehmigung, das haben wir abgeklärt." Markus Hoffmann konnte das freilich nicht überzeugen. Der CSU-Ortsvorsitzende stimmte nun als einziger Gemeinderat gegen den Beschluss, da er die Abweichung von den Festsetzungen im Bebauungsplan nach wie vor für "rechtlich fragwürdig" hält. "Man versucht jetzt, den Schwarzen Peter dem Landratsamt zuzuschieben", kritisierte er.

Die Containeranlage sollen einen gut 50 Meter langen Block bilden, in dessen Mitte sich der Haupteingang befindet. Von diesem führt ein langer Gang zu den drei Krippengruppen auf der einen Seite und den zwei Kindergartengruppen sowie einem Mehrzweckraum und einem Büro auf der anderen Seite. Parkplätze für die Eltern sollen auf dem Gelände und entlang der Container entstehen.

Die Container sollen höchstens drei Jahre stehen bleiben. Bis dahin soll Platz in der Kita Sternschnuppe geschaffen werden, deren Erweiterung bereits beschlossen ist, sowie möglicherweise auch im Argeter Kindergarten, wo laut Bogner prinzipiell Platz für ein Anbau vorhanden sei. Zum anderen will die Gemeinde eine neue Kindertagesstätte bauen. Über einen Standort werde der Gemeinderat nach der Sommerpause entscheiden, kündigte die Bürgermeisterin an.

© SZ vom 08.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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