Sauerlach:Alleingang der CSU stößt auf Kritik

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Veranstaltung zu Gymnasium empört Grüne und Bürgermeisterin

Von Michael Morosow, Sauerlach

"Auf dem Weg zu einem Gymnasium" lautet der Titel eines Flyers, mit dem die Sauerlacher CSU ihre Veranstaltung am Mittwoch, 29. November, im Trachtenheim bewirbt. Dabei will sie Antworten geben unter anderem auf die Frage: "Was bedeutet ein Gymnasium für die Ortsentwicklung?" In der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag erfuhren die Zuhörer schon einmal, was die CSU-Veranstaltung für die Stimmung im Gremium bedeutet: Es krachte im Gebälk. Namentlich Wolfgang Büsch von den Grünen watschte die Christsozialen förmlich ab für deren Alleingang, hielt ihnen "bemerkenswert schlechtes Demokratieverständnis" vor und sprach von einem "ganz üblen Eindruck", den die Aktion auf ihn mache. Und als sich der CSU-Fraktionsführer Markus Hoffmann mit lauter Stimme gegen den Vorwurf zu Wehr zu setzen versuchte, kam der nächste Schlag von Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV): "Wer so aufdreht wie Sie, trägt nicht dazu bei, dass solch ein teures Projekt wie ein Gymnasium einstimmig vom Gemeinderat getragen wird." Was könne man der Bevölkerung mitteilen, wenn man Dinge sage, die im Gemeinderat noch gar nicht abgesprochen worden seien, sagte Bogner in Anspielung auf die CSU-Veranstaltung.

Bogner betont auf Nachfrage, dass sich die Gemeinde noch nicht einmal offiziell als Gymnasiumsstandort beworben hat. Und Büsch ereifert sich nicht nur über die Veranstaltung der CSU, sondern auch über einen Text in der CSU-Publikation Sauerlacher Kurier. Darin erinnerte die CSU an den mit 14 zu 6 Stimmen und auf Grundlage eines CSU-Antrags gefassten Beschluss am 17. Oktober für eine Bewerbung und vergaß nicht zu erwähnen, dass Teile der UBV und alle drei Grünen dagegen gestimmt hatten. Er sei überhaupt nicht gegen ein Gymnasium, aber vor einem Beschluss von solcher Tragweite hätte er das Thema gerne ausführlich im Gemeinderat besprochen, betont Büsch. Aber Paul Fröhlich (CSU) habe per Antrag zur Geschäftsordnung auf eine sofortige Grundsatzentscheidung gedrängt.

"Uns geht es darum, über das zu informieren, was bekannt ist, frühzeitig Fragen, Anregungen und offene Themen aufzunehmen, da in der Vergangenheit oftmals kritisiert wurde, dass die Bürger zu spät eingebunden wurden bei Themen der Ortsentwicklung", erklärt Hoffmann die Absicht der CSU.

© SZ vom 24.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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