Anlässlich der diesjährigen 1000-Jahrfeier von Salmdorf wird ein Ereignis nach 25 Jahren erstmals wiederkehren: Am Donnerstag zieht eine Fronleichnamsprozession durch den Haarer Gemeindeteil. Nach einem Festgottesdienst um 10.30 Uhr in der Kirche Mariä Himmelfahrt wird mit einer Fahnenabordnung und einer Bläsergruppe an drei Altären das Fronleichnamsfest gefeiert. Organisiert wird die Prozession vom Verein d'Salmdorfer, der sich 2011 anlässlich der Planung des Jubiläumsjahres gegründet hat. Warum Salmdorf nach 1990 wieder Fronleichnam feiert und welche Orte die Prozession am Donnerstag aufsuchen wird, erzählt der Organisator des Umzuges und d'Salmerdorfer-Mitglied Ingo Gugisch im SZ-Interview.
SZ: Warum feiert man das Fronleichnamsfest überhaupt mit einer Prozession?
Ingo Gugisch: Allgemein gesagt ist Fronleichnam ein katholischer Feiertag, an dem man das Allerheiligste ehrt. In der Prozession ehrt die Kirche das Wichtigste, was man hat und zeigt es mit der Monstranz den Gläubigen .
Warum wird in Salmdorf die Tradition wiederbelebt, nachdem 1990 das letzte Mal eine Prozession dort stattfand?
Salmdorf gehört zu der Pfarrgemeinde St. Martin in Ottendichl. Die Salmdorfer Kirche Mariä Himmelfahrt ist eine Filialkirche. Eigentlich findet das Fronleichnamsfest daher alljährlich in Ottendichl statt. Anlässlich der 1000-Jahrfeier haben wir uns mit Pfarrer Albert Schamberger besprochen und entschieden, die Prozession in Salmdorf abzuhalten. Dass es genau vor 25 Jahren die letzte Prozession in Salmdorf gab, ist Zufall. Damals wich man auf die Filialkirche aus, da in Ottendichl die Kirche saniert wurde.
Wie wird der Umzug ablaufen?
Nach einer kurzen Andacht wird die Prozession aus der Kirche ziehen. Der erste Altar steht am Böckelhof. Nach einer Andacht geht es weiter zu den beiden anderen Altären am Metzgerhof und im Feinerweg. So wird fast der ganze Ort abgegangen. Nach einem Abschlussgottesdienst wollen wir im Seidelhof gegenüber der Kirche den Tag ausklingen lassen. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen bei der Prozession mitzuziehen.
Wie haben die Salmdorfer auf das angekündigte Fronleichnamsfest in ihrem Ort reagiert?
Alle haben sich gefreut, dass die Prozession wieder hier stattfindet und finden es eine schöne Sache. Vor allem die Bereitschaft, die Altäre zu schmücken, was mit viel Aufwand verbunden ist, war sofort da.
Welche Aktionen sind denn im Jubiläumsjahr noch geplant?
Im April hatten wir schon eine große Wallfahrt in Salmdorf. Schon im 18. und 19. Jahrhundert war Salmdorf ein bekannter Wallfahrtsort, an dem man die Salmdorfer Pietà verehrte. Von 10. bis 12. Juli feiern wir 1000 Jahre Salmdorf noch an einem Festwochenende mit Kabarett, Blasmusik und Trachtenvorführungen. Bis dahin ist am 14. Juni noch ein Jubiläumsfliegen auf dem Modellflugplatz am Mühlweg geplant. Insgesamt haben wir in diesem Jahr zwölf Veranstaltungen, die wir mit den rund 130 Mitgliedern unseres Vereins stemmen. Salmdorf hat nur 450 Einwohner. Das zeigt das große Engagement der Salmdorfer, wenn es um das Jubiläumsjahr geht.