S-Bahnlinie 7:Jetzt schon ans zweite Gleis denken

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Die SPD will die Voraussetzung für die Zweigleisigkeit der S7 frühzeitig sicherstellen. (Foto: lks)

Die SPD-Kreistagsfraktion und Landrat Christoph Göbel von der CSU dringen darauf, dass der Ausbau der Strecke im Osten beim Bau zweier neuer Brücken bereits berücksichtigt wird.

Von Stefan Galler, Landkreis

Die Politiker aus dem Landkreis München erhöhen den Druck bezüglich der Planungen für einen zweigleisigen Ausbau des Ostarmes der S-Bahnlinie 7. Die SPD-Fraktion hat am Montag im Kreisausschuss einen Antrag mit der Forderung eingebracht, dass der Freistaat Bayern dieses zweite Streckengleis in der Flächennutzungsplanung bei sämtlichen Bauvorhaben berücksichtigen solle.

Eine mögliche Zweigleisigkeit solle als "übergeordnetes Planungsziel" festgeschrieben werden, verlangen die Sozialdemokraten. "Jeder will den zweigleisigen Ausbau", sagte die stellvertretende Landrätin Annette Ganssmüller-Maluche, aber es werde eben nichts konkret festgelegt. Dabei stünden womöglich bald Baumaßnahmen an, die diese Pläne konterkarieren, sagte die Sozialdemokratin. Die Voraussetzungen für die Zweigleisigkeit frühzeitig sicherzustellen, müsse jedoch im Interesse des Landkreises liegen.

Die Sozialdemokraten zielten mit ihrem Antrag vor allem auf zwei Brückenbauwerke auf Münchner Stadtgebiet ab: Einerseits die S-Bahnbrücke über die A 8 zwischen den Haltestellen Perlach und Giesing an der Fasangartenstraße, die laut Deutscher Bahn erneuert werden soll, andererseits eine geplante Brücke für den neuen U-Bahn-Betriebshof in Neuperlach Süd. Vorgesehen sei hier eine Straßenunterführung, die zwar den zweigleisigen Ausbau nicht behindern soll, aber nur für ein Gleis errichtet wird. Es wäre jedoch "zwingend, die Brücke gleich komplett für das zweite Gleis vorzubereiten oder wenigstens die Stützen und Widerlager" für eine spätere Ergänzung zu erstellen, heißt es in dem SPD-Antrag.

Trennung der beiden Äste gefordert

Landrat Christoph Göbel (CSU) stellte sich nicht nur hinter die Forderungen der Sozialdemokraten, er berichtete auch davon, dass das Landratsamt sich dieser Thematik bereits angenommen hat: "Wir haben unsererseits ein Schreiben an das Innenministerium und die Landeshauptstadt gerichtet, in dem wir darauf hinweisen, dass man etwa in Neuperlach dieses Ziel nicht aus den Augen verlieren dürfe. Und mittlerweile habe ich eine entsprechende Zusage von Oberbürgermeister Dieter Reiter bekommen." Zumindest ein Zugeständnis aus dem Münchner Rathaus, nachdem die Stadt der Beteiligung einer vom Landkreis anvisierten Machbarkeitsstudie zum S- 7-Ausbau eine klare Absage erteilt hat. Von Seiten des Freistaates bestehe dagegen durchaus Interesse an einer solchen Untersuchung, erläuterte der Landrat, der unterstrich, dass die Gemeinden im Landkreis keine eigenen Vorstöße machen sollten in Sachen Bauleitplanung.

Pullachs Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund ergänzte, dass auch der West-Ast der S 7 problembehaftet sei. "Dadurch potenzieren sich die Verspätungen auf dieser Linie. Die Isartal-Bürgermeister haben schon einen Brief an die Bahn geschickt mit der Forderung, die Äste wieder zu trennen", sagte die Grünen-Politikerin. Stefan Schelle, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Kreistag und Bürgermeister von Oberhaching, erinnerte an die enormen Kosten eines Ausbaus: "Die Zweigleisigkeit der S 3 im Hachinger Tal hat etliche Millionen gekostet."

© SZ vom 09.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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