Putzbrunn:Wortverdreher und Nihilisten

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Im Bürgerhaus gastieren hochkarätige Kabarettisten

Putzbrunn gehört nicht unbedingt zu den kulturellen Hotspots der südlichen Münchner Schotterebene, hat sich aber in den vergangenen Jahren als kleine Hochburg für Kabarett etabliert. Auch die Veranstaltungen der kommende Herbstsaison werden von hochkarätigen Protagonisten geprägt sein.

So wird etwa Gerhard Polt zusammen mit Mitgliedern der Well-Familie im Dezember das Programm "Im Schatten der Gans" präsentieren, dieses Gastspiel ist indes bereits ausverkauft. Karten gibt es aber noch für die vier anderen Kabarettabende im September und Oktober: der österreichische Kabarettist Alfred Dorfer wird am 18. September im Bürgerhaus Putzbrunn sein Programm "Bis jetzt - solo" vorstellen- er kombiniert und kontrastiert Ausschnitte und Bruchstücke aus seinen früheren Programmen, darunter Koproduktionen mit Josef Hader bis zum preisgekrönten "Fremd" und komponiert sie alle mit angemessener Selbstironie zur eigenen Biografie zusammen. Kein Best-of also, sondern eher "fröhlicher Nihilismus".

Am 26. September präsentiert Wolfgang Krebs - die "parodistische Dreifaltigkeit der Ministerpräsidenten Stoiber, Beckstein und Seehofer" sein Programm "Können Sie Bayern?". Er gibt Tipps für den täglichen weiß-blauen Überlebenskampf, zieht eine Bayern-Prüfung durch und stellt den Superhit der Volksmusik "Alarm, Alarm, das Bier wird warm" vor. Als Wortverdreher und Typenkabarettist nimmt Krebs sein Publikum mit auf einen parodistischen Parforce-Ritt durch Politik und Gesellschaft im Freistaat. Nicht ganz so bekannt wie seine Kollegen ist Helmut A. Binser, der 1980 als Martin Schönberger geborene Musikkabarettist aus dem Bayerischen Wald. Er gastiert am 10. Oktober mit seinem Programm "Ein Stück heile Welt" in Putzbrunn. Mit Gitarre, Quetsche, kernigen Sprüchen und bitterbösem Humor entwickelt der Oberpfälzer, dessen Künstlername an den von Toni Berger verkörperten Holzhändler Martin Binser aus der TV-Serie "Irgendwie und Sowieso" gemahnt, enorme Bühnenpräsenz.

Andreas Giebel, bekannt als Polizist Xaver Bartl aus einer anderen TV-Serie ("München 7") folgt einige Tage später. Im Programm "Das Rauschen in den Bäumen" erzählt der Münchner Schauspieler und Kabarettist am 29. Oktober von den Eigenheiten des städtischen Alltags, er angelt aus dem Sammelbecken des Daseins absurde Geschichten. Und er erzählt von der Hoffnung auf kleine Momente, etwa auf einer Parkbank zu sitzen und das Rauschen der Bäume zu genießen.

Karten gibt es über www.kupu.info

© SZ vom 03.07.2015 / wat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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