Putzbrunn:Teamwork mit dem Landkreis

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Zeigt sich von der Kooperation der Beteiligten beeindruckt: Landrat Christoph Göbel (CSU) beim Spatenstich. (Foto: Claus Schunk)

In der Waldkolonie entstehen 76 Wohnungen. Auch Einheimische sollen zum Zug kommen

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Die Debatten und Querelen um das Asylbewerberheim im Putzbrunner Ortsteil Waldkolonie sind längst passé, nun beginnt ein neuer Abschnitt auf dem insgesamt 36 000 Quadratmeter großen Grundstück: Zuletzt fand neben der Flüchtlingsunterkunft der Spatenstich für drei weitere Gebäude statt, die sozialen Zwecken dienen werden: In Kooperation mit der Baugesellschaft München-Land entstehen dort auf 7300 Quadratmetern insgesamt 76 Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen. Zwei der drei Häuser mit insgesamt 54 Wohnungen errichtet der Landkreis München, diese werden sämtlich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts vergeben; die übrigen 22 baut die Gemeinde Putzbrunn, wofür sie eigens einen Teil des Areals erworben hat.

"Wir haben diese Wohnungen für Beschäftigte der Gemeinde vorgesehen, nicht zuletzt Erzieherinnen, die man auf dem Markt gar nicht mehr bekommt, wenn man ihnen keine Möglichkeit zum Wohnen anbietet", sagt Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD). Und dann sollen auch Einheimische zum Zug kommen, die auf dem Mietmarkt Probleme haben." Die Nettomiete wird bei zehn Euro pro Quadratmeter liegen, so der Rathauschef auf SZ-Nachfrage. Bezugsfertig sollen die Wohnungen in zwei Jahren sein. Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf rund 30 Millionen Euro, davon entfallen 22 Millionen auf den Landkreis und acht Millionen auf die Gemeinde. Allerdings unterstützt der Freistaat Bayern das Projekt nach dem Kommunalen Wohnraumförderprogramm mit 30 Prozent der förderfähigen Kosten. Für die Gemeinde stellt die Finanzierung ihres Anteils kein größeres Problem dar, etwa 800 000 Euro bezahlt Putzbrunn direkt aus eigener Tasche, dazu kommt ein sehr günstiges Darlehen des Freistaates über knapp fünf Millionen Euro. Der Zeitplan solle rasch in Gang gesetzt werden, sagt Klostermeier.

Landrat Christoph Göbel (CSU) zeigte sich von der Zusammenarbeit aller Beteiligten beeindruckt: "Mein Dank gilt nicht nur allen, die in den vergangenen Monaten die Planungen und Arbeiten vorangetrieben haben, sondern insbesondere der Gemeinde Putzbrunn sowie der Baugesellschaft München-Land", so Göbel.

Nachhaltigkeit wird bei diesem Bauprojekt groß geschrieben: Die Dachflächen der Häuser sollen für eine genossenschaftlich organisierte Photovoltaik-Anlage genutzt werden. Bewohner könnten dann Verträge mit einem Energieversorgungsunternehmen abschließen, das mit der Genossenschaft kooperiert und so in erster Linie den auf dem eigenen Dach erzeugten Strom nutzen. Jeder Wohnung wird zudem ein Garagenstellplatz mit Stromanschluss zugewiesen, um auch elektrisch betriebene Fahrzeuge laden zu können.

Mit diesen neuen Gebäuden ist das Grundstück noch nicht voll ausgelastet. Landrat Göbel ließ zuletzt durchblicken, dass für den südlichen Teil neue Wohngruppen der benachbarten Lebenshilfe angedacht seien, beispielsweise für Demenzkranke.

© SZ vom 20.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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