Putzbrunn:Sportler müssen geduldig bleiben

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Putzbrunn geht an finanzielle Reserven und schiebt einige Investitionen ins Jahr 2021

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Nun stehen sie also, die Eckpunkte des Putzbrunner Gemeindehaushaltes für das kommende Jahr. Der Finanzausschuss der Gemeinde verabschiedete den Entwurf in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Putzbrunn wird aufgrund großer Investitionen, vor allem für Grunderwerb, an seine Reserven gehen müssen: Es sollen Areale für ein großes Kinderhaus und eine neue Mittagsbetreuung angeschafft werden; auch das vom Landkreis beschlossene Gymnasium in der Waldkolonie wird das Budget mit ersten Kosten 2020 bereits belasten. Durch die geplanten Investitionen in Höhe von 28,8 Millionen Euro verringert sich laut Finanzplanung der Barmittelbestand von 11,3 auf etwa 4,3 Millionen Euro.

Debattiert wurden in der Sitzung noch einmal die von den Sportvereinen beantragten Mittel zur Sanierung ihrer Sportanlagen. Der TC Putzbrunn benötigt 80 000 Euro für die Renovierung seiner Plätze und 50 000 Euro für die Instandsetzung der maroden Zuschauertribüne. Die Räte debattierten im Zusammenhang mit der Tribüne vor allem mögliche Haftungsrisiken. "Wenn da jemandem etwas passiert, sind wir als Gemeinde dran", sagte Robert Böck (GPP). Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) sagte, für den Haushalt 2020 seien "keine großen Sprünge möglich", andere Vereine hätten auch warten müssen, bis ihre Wünsche erfüllt worden seien, etwa die Stockschützen. "Da hat es fünf Jahre gedauert", so Klostermeier. Letztlich entschied der Ausschuss einstimmig, 80 000 Euro für den Tennisclub in den Etat aufzunehmen; die kaputte Tribüne wird für jene Teile, die nicht mehr gefahrlos zugänglich sind, vorerst gesperrt und dann nach Möglichkeit stabilisiert. Der Verein bringt sich zudem mit Unterstützung des Bayerischen Tennis-Verbandes mit mehr als 30 000 Euro ein.

Auch die Fußball-Abteilung des Putzbrunner SV wird von der Gemeinde unterstützt: Insgesamt stellte der Ausschuss 30 000 Euro für eine Wühlmaussperre, Pfahlschutzummantelungen für die Flutlichtmasten und neue Trainerhäuschen in den Etat ein. Die beantragten Mittel in Höhe von 80 000 Euro für die Instandsetzung der Rasenplätze und des Kunstrasens wurden dagegen auf Antrag von Maria Feiner (CSU) ins Jahr 2021 geschoben. "Wir müssen langsam tun angesichts der großen Investitionen", so Feiner.

Für den Vorsitzenden des Putzbrunner SV, Peter Ortmeier, ist die Entscheidung der Gemeinderäte nachvollziehbar: "Es war uns klar, dass die Gemeinde das nicht von heute und morgen erledigen kann", sagte er auf SZ-Nachfrage. Wichtig sei nur, dass es irgendwann gemacht werde. "Wir haben durch die Wühlmäuse viele Löcher im Rasen, der Hauptplatz ist wirklich in desolatem Zustand, da besteht erhebliche Verletzungsgefahr", so Ortmeier weiter. Der Kunstrasen sei ein weiteres Jahr problemlos nutzbar, allerdings merke man den Verschleiß, weil vor allem am Wochenende jeder darauf spielen dürfe.

Der Verein bringe sich außerdem mit Eigenmitteln und der Expertise des eigenen Greenkeepers, der auch für die Plätze des Bundesligisten FC Augsburg ist, in die Sanierung ein, betonte der Vorsitzende. "Wir sehen die Investitionen als wichtig für die Zukunft der Sportler und aller Bürger an", so Ortmeier.

© SZ vom 23.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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