Nun ist es endgültig amtlich: Der fehlende Bauabschnitt der Ortsumfahrung Putzbrunn ist zu den Akten gelegt. Der Gemeinderat hatte bereits vor einem Monat dem Bauvorhaben des Landwirts und Gemeinderates Josef Jakob junior (FW) zugestimmt, der nun genau dort eine Maschinenhalle errichten wird, wo die eigentlich beschlossene Trasse A der Umfahrung hätte verlaufen sollen. In der jüngsten Sitzung des Gremiums wurde nun auch ganz offiziell die Straße aus der Neufassung des Flächennutzungsplans, die derzeit erstellt wird, heraus genommen. "Ich bin extrem traurig, dass ich dem zustimmen muss", sagte Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD), der bis zuletzt darum gekämpft hatte, die Umfahrung vom Grasbrunner Kreisel bis zur Bundesstraße 471 im Kreuzungsbereich Hohenbrunner Straße/Autobahnanschlussstelle Hohenbrunn doch noch zu realisieren. Da dies durch den Beschluss für die Maschinenhalle nun nicht mehr möglich ist, zeigte sich der Verwaltungschef pragmatisch: "Jetzt ist es sinnvoll, die Trasse herauszunehmen, um die Umsetzung des Flächennutzungsplans zu beschleunigen."
Einwände aus den Reihen der Gemeinderäte gab es nicht, allerdings erkundigte sich Alfons Meßner, der neue Ortsverbandsvorsitzende der CSU, inwiefern womöglich konkrete Ergebnisse aus den Beratungen des interkommunalen Verkehrsprojektes diesen Beschluss beeinflussen könnten. "Ich bin da nicht so optimistisch", entgegnete Klostermeier. Die Gruppe sei dabei, sich zusammenzufinden, mit Resultaten aus der Arbeitsgruppe sei bis Jahresende nicht zu rechnen.
Walter Hois, GPP-Bürgermeisterkandidat für die Wahl 2018, begrüßte die Entscheidung und mutmaßte, dass die Nachbargemeinde Grasbrunn den Bau der Trasse A wohl dazu genutzt hätte, ein Gewerbegebiet anzuschließen, das noch mehr Verkehr gebracht hätte. Klostermeier erwiderte: "Ich denke nicht an diese vielleicht 300 Fahrzeuge, sondern an jene 1000, die jetzt weiterhin durch Putzbrunn Ort rollen."