Putzbrunn:Neuer Anlauf für Bikepark

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Bürgermeister Klostermeier sagt Jugendlichen Unterstützung zu

Von Felix Gömöry, Putzbrunn

Der Saal im Putzbrunner Bürgerhaus ist so voll, dass die Tische nicht ausreichen. An die 50 Kinder und Jugendliche sind der Einladung zur Jugendversammlung gefolgt. Die erste Frage: "Was gefällt euch in Putzbrunn?" Da fällt den Kindern viel ein: Der Fußballplatz, das Jugendzentrum Timeout, die Sporthalle, die netten Leute. Ein Mädchen ruft sogar: "Die Schule!" Auch am Vereinsleben nehmen viele teil. Von Tischtennis über Taekwondo bis hin zu Tanzen.

Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) hat den Putzbrunnern im Alter von neun bis 18 Jahren versprochen, ihre Anliegen umzusetzen, sofern das machbar ist. Deshalb hören den Kindern die Jugendbeauftrage Martina Hechl, der Bautechnikleiter Heiko Bernhardt, Viet Nguyen von der mobilen Jugendarbeit und weitere Vertreter aus Rathaus und Gemeinderat zu. Moderiert wird die Versammlung von Lena Schuster und Hugo Fischer vom Kreisjugendring München-Land. "Die Kinder sehen so die Menschen hinter dem Rathaus", sagt Fischer. Und Schuster ergänzt: "Wir schaffen den Rahmen dafür, dass die Kinder sich trauen offen zu sprechen, gehört und ernst genommen werden."

Auf die Dinge, die gefallen, folgen die Sachen, die stören. Ein paar ältere Jugendliche melden sich. Sie haben vor acht Jahren einen Bikepark initiiert. Aber der ist immer noch nicht fertiggestellt. "Der Deal war, dass wir den Park bekommen, aber uns selbst drum kümmern", erzählt einer. Das haben sie auch getan, doch "irgendwann war die Luft raus". Bürokratische Hürden, wenig Kooperation und fehlende Ansprechpartner haben nach Aussage der Jugendlichen dazu geführt, dass sie vor zwei Jahren ihr Engagement eingestellt haben. Als Folge sei der Park heute nicht mehr befahrbar. Klostermeier gibt zu, dass es nicht gut gelaufen sei. Aber nun sei anderes Personal da und die Gemeinde werde sich um die Umsetzung kümmern. Die Moderatoren verweisen direkt auf Bautechnikleiter Bernhardt. "Das ist der Plan, dass wir die Jugendlichen hier direkt an konkrete Personen vermitteln können", sagt Fischer.

Weitere Themen sind der Müll am Skatepark und der Grundschule sowie die teilweise Abholzung des Waldes. Klostermeier sagt, dass es sich um einen Fichtenwald handelt und diese Bäume wegen des Klimawandels kein hohes Alter mehr erreichen. Die kranken Bäume werden gefällt, aber dafür neue, unterschiedliche Arten gepflanzt. "Der Wald ist tabu für Bebauung", betont Klostermeier.

Dann geht es los mit den Wünschen: Während das Bedürfnis nach Rampen für den Skatepark oder einem Abenteuerspielplatz auf die Pinnwand geheftet werden, erklärt Schuster, dass eine Eisdiele mit größerem Angebot nicht die Sache der Gemeinde ist.

Die Versammlung ist fast zu Ende, die Cola-Mix-Flaschen auf den Tischen sind fast leer getrunken, einige Kinder haben angefangen zu malen oder zu tuscheln. Aber einen Satz möchte Schuster noch loswerden, bevor es Pizza gibt und die Kinder auf die Timeout-Party gehen: "Nicht die Erwachsenen, sondern ihr seid die Verantwortlichen, die die Gestaltung der Gemeinde nach euren Vorstellungen in die Hand nehmen müsst."

© SZ vom 09.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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