Putzbrunn:Abgang zum Schulanfang

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Michaele Fitz war von 2007 bis jetzt Rektorin der Grundschule Putzbrunn. Zuletzt hatte es heftige Meinungsverschiedenheiten mit Teilen der Eltern- und Lehrerschaft gegeben. (Foto: Schunk)

Grundschulrektorin Michaele Fitz überwirft sich mit Eltern und Lehrern. Ottobrunns Schulleiterin Gesine Clotz übernimmt kommissarisch

Von Stefan Galler, Putzbrunn

An der Grundschule Putzbrunn gibt es zum Start des neuen Schuljahres kurzfristig einen Führungswechsel: Michaele Fitz, die im Juli 2007 die Leitung der Lehranstalt von Uwe Schwarzbauer übernommen hatte, der 24 Jahre lang Rektor war, verlässt überraschend die Schule. Statt ihr übernimmt vorübergehend Gesine Clotz, die Rektorin der Ottobrunner Grundschule an der Friedenstraße, zusätzlich die Verantwortung in Putzbrunn.

Dies soll aber laut dem Schulamt des Landkreises München keine Dauerlösung sein. "Wir ändern das, sobald die Regierung von Oberbayern die Stelle neu besetzt", sagte Schulamtsdirektorin Evelyn Sehling-Gebranzig auf SZ-Nachfrage. Sie bestätigte zudem, dass die bisherige Putzbrunner Konrektorin Susanne-Eva Techant an die Ottobrunner Friedenstraße wechselt. Das passe sehr gut, da Techant die Abläufe in Putzbrunn kenne und ihr Wissen in die Koordination einfließen lassen könne.

Zu den Umständen der Ablösung von Michaele Fitz wollte sich Sehling-Gebranzig indes nicht äußern. "Sie werden von mir dazu keine Aussage bekommen", so die Schulamtsdirektorin wörtlich. Allerdings ist aus Elternkreisen zu hören, dass es schon seit geraumer Zeit zwischen Teilen der Eltern- und Lehrerschaft auf der einen und Fitz auf der anderen Seite zu heftigen Unstimmigkeiten gekommen sei. So habe es in den vergangenen Jahren jeweils zum Schuljahreswechsel eine hohe Fluktuation im Kollegium gegeben, weil zahlreiche Lehrer - angeblich wegen des harten Führungsstils der Rektorin - Anträge auf Versetzung gestellt hatten. Die SZ bat Fitz bereits vor einigen Wochen vergeblich um eine Stellungnahme zu den Vorgängen.

Die Reaktionen der Eltern auf den Wechsel fallen nun durchaus unterschiedlich aus. Die Mutter eines künftigen Drittklässlers äußerte sich erleichtert: "In Zukunft kann vielleicht endlich wieder Ruhe einkehren und den Kindern ein stabileres Umfeld mit nicht jährlich wechselnden Lehrern gesichert werden", sagte sie, beklagte aber zugleich den neuerlichen Weggang eines Großteils der Lehrer, die sich bereits vor der aktuellen Entwicklung anderweitig orientiert hatten.

Andere Eltern können die Freude über das Ende der Ära Fitz nicht teilen: "Es mag sein, dass Frau Fitz Haare auf den Zähnen hat. Dennoch hatte sie für Eltern-Belange meines Wissens immer ein offenes Ohr. Und mir ist bisher kein Kind begegnet, das sie nicht gemocht hätte", sagt eine Mutter von drei Kindern, die allesamt die Putzbrunner Grundschule besucht haben oder immer noch besuchen. Doch auch sie stellt fest, dass der Wechsel seine Berechtigung haben dürfte, alleine schon, um die Gemüter zu beruhigen. "Vielleicht ist es ganz gut, wenn da jetzt noch mal ordentlich durchgemischt wird."

Putzbrunns Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD) wollte sich zur Kontroverse um den Führungsstil der scheidenden Rektorin nicht äußern. "Ich hoffe jetzt einfach im Sinne der Kinder, dass diese vorläufige Regelung mit Frau Clotz eine gute Lösung ist." Allerdings sieht auch der Rathauschef in der Konstellation nur ein kurzfristig praktikables Modell.

© SZ vom 13.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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