In Amerika hängen sie an der Wand oder liegen auf dem Bett, in Deutschland sind sie relativ unbekannt: Quilte - aus Stoffteilen zusammengenähte Decken. Schon seit etwa 22 Jahren näht eine Gruppe aus Pullach solche Arbeiten. Fast genau so lange, 20 Jahre, gibt es das Bürgerhaus in der Gemeinde. Anlässlich dieses Jubiläums stellt die Gruppe dort von Donnerstag, 14. Juli bis Sonntag, 17. Juli, ihre Werke der vergangenen drei Jahren aus. Zudem haben sie Arbeiten zum Thema "Zukunft" angefertigt. Die Besucher können im Foyer knapp 100 Quilte betrachten.
Das Thema Zukunft machte den elf Pullacher Quilterinnen zuerst Schwierigkeiten. "Uns fiel nur Negatives ein", sagt Carola Helm, die die Gruppe seit drei Jahren leitet. Am Ende sind aber doch viele bunte und fröhliche Arbeiten herausgekommen - ein Quilt mit Raumschiffen etwa. Normal fertigt jeder sein eigenes Werk an. "Bei den Amish in Amerika ist das anderes. Die arbeiten oft zusammen an einem Quilt", erklärt Helm. Nun hat auch ihre Gruppe für die Ausstellung einen Gemeinschaftsquilt genäht. Dieser wird am Sonntag (Beginn 17 Uhr) verlost, der Erlös gespendet.
Entstanden ist die Pullacher Quiltgruppe aus einem VHS-Kurs. Sie trifft sich etwa einmal im Monat. Dann werden Ideen ausgetauscht und Ausstellungen geplant. Zudem kommt die Gruppe im Bürgerhaus zusammen und arbeitet an Projekten. "Gerade könnten wir Nachwuchs gebrauchen", sagt Helm. Für sie ist das Besondere am Quilten, dass es so vielseitig ist. "Man kann zum Beispiel andere Materialien wie Papier oder Gold einarbeiten." Durch unterschiedliche Kombination von Farben und Stoffen würden ganz verschiedene Exemplare herauskommen. "Das hat fast etwas Spirituelles." Weil die Farbgestaltung beim Quilten wichtig ist, gibt es am Samstag, Beginn 15 Uhr, einen Vortrag über Farbenlehre von Maria Nußhart. Die frühere Kunstlehrerin erklärt, wie sich Farben gegenseitig beeinflussen. Die Ausstellung kann von Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden.