Pullach:Straße oder Schotterweg?

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In Pullach wird um den Ausbau der Zugspitzstraße gerungen

Von Melanie Artinger, Pullach

Soll die Zugspitzstraße in Pullach nach dem Ausbau einen städtischen Charakter erhalten oder doch eher eine Schotterpiste werden? In diesem Jahr werden der Schmutzwasserkanal und die Leerrohre für Glasfaserleitungen verlegt. Im Anschluss daran wird die Straße neu gestaltet. Doch mit Blick auf den Haushalt, der derzeit vom Gemeinderat beraten wird, halten die Fraktionen der WIP und der CSU das Vorhaben für "unangemessen".

In der Zugspitzstraße befindet sich die Autovermietung Sixt AG. Hier herrscht ein "unglaublicher Parkdruck", schildert Peter Kotzur, Leiter der Abteilung Bautechnik, die gegenwärtige Situation: Viele Autos parkten wild am unbefestigten Straßenrand. Ziel der Planung sollte deshalb sein, einen Querschnitt zu finden, der möglichst viele Stellplätze aufweist. Sixt habe sich bereit erklärt, sich an den Kosten zu beteiligen. Am südlichen Ende befindet sich außerdem die Gartenabfallannahmestelle, die regelmäßig von Lastwagen angefahren wird. Bisher ist die große Asphaltfläche nicht an den Abwasserkanal angeschlossen. Deshalb wird das Regenwasser in einer Zisterne gesammelt. "Bei jedem Regenguss muss der Bauhof das Wasser abpumpen, einmal quer durch Höllriegelskreuth fahren und dann am Bauhof in den Abwasserkanal einlassen", erklärt Kotzur die Notwendigkeit des Anschlusses.

Auch der Gewerbepark Höllriegelskreuth soll im Zuge der Maßnahme an die Wasserversorgung angeschlossen werden. Im Rahmen der vorgeschlagenen Grundquerschnittsvariante sollen 96 Längsparkplätze, eine sechs Meter breite Fahrspur und ein Gehweg im Osten entstehen. Nach der Gartenabfallannahmestelle ist eine Wendemöglichkeit vorgesehen. Dafür müsste die Gemeinde 3500 Quadratmeter Grund erwerben. Die Kosten für diese Maßnahme werden derzeit mit 1,37 Millionen veranschlagt. Hinzu kommt noch der erforderliche Grunderwerb von Eon.

Patrick Schramm (CSU) kritisierte, dass mit Blick auf die Haushaltslage die Höhe der Ausgaben für eine Straße, die nur von zwei Personengruppen benutzt wird, "nicht verhältnismäßig" sei. Seiner Meinung nach reiche in der Zugspitzstraße auch eine "wassergebundene Oberfläche". Auch die WIP-Fraktion forderte eine Reduzierung der Kosten und dort lediglich einen bestandsorientierten Ausbau ohne die Errichtung eines Gehwegs. Die Verwaltung soll nun verschiedene Konzepte erarbeiten. Im Zentrum stehen dabei wirtschaftliche Aspekte. Dazu werden drei verschiedene Varianten mit und ohne Gehweg erarbeitet.

© SZ vom 03.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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