Pullach:Sicherer Übergang

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Die neue Brücke über den Isarwerkkanal am Kraftwerk Höllriegelskreuth ist schon fertig, die alte daneben hat ausgedient und wird nächstes Jahr abgerissen. (Foto: Claus Schunk)

Eine neue Brücke führt über den Isarwerkkanal bei Höllriegelskreuth

Von Michael Morosow, Pullach

Mehr als ein halbes Jahrhundert hat die Brücke über den Isarwerkkanal nördlich des Kraftwerks Höllriegelskreuth ihren Dienst verrichtet, jetzt hat sie endgültig ausgedient. Sie wird bald abgerissen werden, ihre Nachfolgerin, etwas südlich von ihr platziert, ist am Mittwoch offiziell für den Verkehr freigegeben worden. Die Gemeinde ließ sich den Neubau 1,2 Millionen Euro kosten, sie hatte aber auch keine andere Wahl, denn mit dem Kauf des ehemaligen Bauhofs am Kraftwerk vor zehn Jahren hat sie auch die Brücke erworben, die bereits zu diesem Zeitpunkt deutlich an Altersschwäche litt. Durch die Verkehrsbelastung und die Materialermüdung seien Risse in der Fahrbahnoberfläche entstanden, die eindringende Feuchtigkeit sei im Winter gefroren, was Frostaufbrüche zur Folge hatte, wie es in einer Pressemitteilung des Kommunalunternehmens Versorgungs-, Bau- und Servicegesellschaft (VBS) heißt. Das im Streusalz enthaltene Chlorid tat sein Übriges, es floss ungehindert in den Beton und griff den Bewehrungsstahl an. Als Interimslösung hatte die Gemeinde eine Gewichtsbeschränkung auf 30 Tonnen erlassen. Aber die Brücke entsprach einfach nicht mehr den verkehrssicherheitstechnischen Standards, ein Ersatz war unabdingbar.

Für das neue Brückenbauwerk hat die VBS mehrere Varianten untersucht und sich schließlich auf eine Stahlverbundfertigteilbauweise verständigt. Dabei sind die Träger aus Stahl, die Fahrbahnplatten aus Betonfertigteilen. Baubeginn war Anfang August 2019, drei Monate darauf, in der Nacht auf den 20. November, wurden die beiden je 38,22 Meter langen und 16,7 Tonnen schweren Stahlträger von einem Schwertransporter angeliefert und am Folgetag mittels Autokran passgenau eingesetzt. Es folgte eine Reihe weiterer Arbeiten wie Montage der Geländer und Verlegung der Ver- und Entsorgungsleitungen für den Gewerbepark, das letzte Mal Hand angelegt wurde vor einer Woche, als der Zuweg zur neuen Brücke noch asphaltiert wurde.

Ihre in die Jahre gekommene Vorgängerin hat nur noch eine kurze Gnadenfrist, sie wird im Laufe des kommenden Jahres abgerissen.

© SZ vom 03.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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