Pullach:Referent mit Referenzen

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Andreas Weber unterstützt von nun an Pullachs Bürgermeisterin Tausendfreund

Von Konstantin Kaip, Pullach

Die Pullacher Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) hat seit Anfang Juni einen persönlichen Referenten. Die Stelle wurde im laufenden Haushaltsplan eingerichtet, nachdem, wie die Gemeinde mitteilt, die "Anforderungen und die Aufgaben in der Gemeindeverwaltung, insbesondere im Bereich der Führungsebene, in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen haben". Das neue Aufgabengebiet hat ein langjähriger Rathausmitarbeiter übernommen: Andreas Weber, der zuletzt Kämmerer der Gemeinde war.

Weber, in Pullach aufgewachsen, begann 1986 seine Ausbildung für den gehobenen nichttechnischen Dienst bei der Gemeinde. Nach seinem Abschluss an der Bayerischen Beamtenfachhochschule in Hof war er zunächst zehn Jahre Mitarbeiter in der Haupt- und Personalverwaltung, wo er unter anderem den damaligen geschäftsleitenden Beamten Erwin Deprosse unterstützte. Danach wechselte er zur Finanzabteilung, wo er erst neun Jahre lang die Steuerstelle leitete und 2008 schließlich die Leitung der Finanzabteilung übernahm. Zudem hat er die 2004 gegründete Versorgungs-, Bau- und Servicegesellschaft (VBS) mit aufgebaut und wurde 2008 Geschäftsleiter beim Zweckverband des staatlichen Gymnasiums Pullach. Der 46-jährige kennt also nicht nur die Strukturen der Verwaltung bestens, sondern hat auch Übung in der Zusammenarbeit mit politischen Gemeindevertretern: Vor Tausendfreund hat Weber bereits mit vier Bürgermeistern zusammengearbeitet. Dass der erste, Jürgen Weber, seinen Namen trug, sei reiner Zufall, sagt der neue Referent. "Wir sind weder verwandt noch verschwägert".

In seinem neuen Amt sieht sich Andreas Weber vor allem als "Bindeglied und Ansprechpartner" sämtlicher Abteilungsleiter der Pullacher Gemeindeverwaltung, die insgesamt zirka 100 Mitarbeiter beschäftigt. "Ein persönlicher Referent ist in einer Gemeinde unserer Größenordnung nichts Unübliches", sagt Weber. In dem neu geschaffenen "Querschnittsamt", wie Weber es ausdrückt, wird er sich künftig um die Koordination und die Abwicklung von abteilungsübergreifenden projektbezogenen Arbeiten kümmern. Zudem stehe er der Bürgermeisterin zur Seite, um etwa bei wichtigen Besprechungen Protokoll zu führen, Anträge für Sitzungen vorzubereiten und den von Tausendfreund eingeführten wöchentlichen Jour Fixe mit den Abteilungsleitern abzuhalten, aber auch um rechtlich relevante Vorgänge zu prüfen und dergleichen, berichtet er. Als Ansprechpartner für das örtliche Gewerbe ist Weber außerdem für die Wirtschaftsförderung zuständig.

In seinem 30. Dienstjahr bei der Gemeinde freut sich Weber über seine neuen vielfältigen Aufgaben. Und auch Bürgermeisterin Tausendfreund hat bereits ihre Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht, dass ihr mit Weber nun ein kompetenter Referent zur Seite steht, der sie entlastet und ihr den nötigen Überblick verschafft. Mit seiner neuen Rolle erleichtert Weber auch die Arbeit der Abteilungsleiter, die bislang mit der Bürgermeisterin die Projekte koordinieren mussten. Für den ehemaligen Kämmerer schließt sich mit der neuen Aufgabe in gewisser Weise auch ein Kreis. Schließlich kehrt er nach 19 Jahren in der Finanzabteilung wieder in die Hauptabteilung zurück, in der er seine Beamtenlaufbahn begonnen hat. Besonders gefreut hat ihn daher auch eine seiner ersten Amtshandlungen als Referent der Bürgermeisterin, berichtet Weber. Er habe nämlich die Vorlage für die Ernennung des neuesten Ehrenbürgers verfasst. Es ist Erwin Deprosse, sein ehemaliger Chef.

© SZ vom 23.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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