Pullach:Pullacher dürfen mitplanen

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Beim BND will man von dem Verkauf unter Wert nichts gewusst haben. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Bürgerbeteiligung zur Ortsentwicklung startet im Herbst

Von Konstantin Kaip, Pullach

Im Februar hat der Pullacher Gemeinderat beschlossen, einen Ortsentwicklungsplan für die Gemeinde erstellen zu lassen. Im Juni wurde das Planungsbüro Terrabiota aus Starnberg damit beauftragt, die Bürgerbeteiligung des Prozesses betreut der Verein Urbanes Wohnen aus München. Nun nimmt der Prozess langsam Gestalt an. Denn die Termine für dieses Jahr stehen fest und wurden kürzlich im Gemeinderat vorgestellt: Demnach sollen die Pullacher bei der Bürgerversammlung am 5. Oktober an einem Stand im Info-Markt über die ersten Schritte der Bürgerbeteiligung informiert werden. Die große öffentliche Auftaktveranstaltung findet am Montag, 12. Oktober, von 19 Uhr an im Bürgerhaus statt.

Ferner können sich die Pullacher bei einem Zentrumsspaziergang (23. Oktober, 15 Uhr) und bei einer Radtour (24. Oktober, 11 Uhr) ein Bild von den Aufgaben machen, die der Ortsentwicklungsplan lösen soll und dabei ihre Ideen einbringen. Auch bei der Jungbürgerversammlung am 9. November sollen Ideen gesammelt werden. Konkrete Vorschläge zur Ortsentwicklung sollen dann thematisch gegliedert bei einer fünfstündigen Bürgerwerkstatt am 21. November erarbeitet werden.

Deren Ergebnisse sollen dann in den ersten Entwurf des Planungsbüros Terrabiota aufgenommen werden. Für die Bürger wird dieser Termin der letzte zum Ortsentwicklungsplan im Jahr 2015 sein. "Es wird aber sportlich weitergehen", versprach der Leiter der Pullacher Bauverwaltung, Peter Weiß, "sodass man hoffentlich Mitte nächsten Jahres erste Ergebnisse hat." Das Team von Urbanes Wohnen werde außerdem zeitnah über alle Veranstaltungen der Bürgerbeteiligung im Internet berichten und Bürgern, die nicht daran teilnehmen konnten, dort auch Möglichkeiten geben sich einzubringen.

Der Gemeinderat hat zudem beschlossen, die Regierungsbaumeisterin Monika Beltinger weiterhin mit der Begleitung des Prozesses zu beauftragen. Die Spezialistin aus dem Allgäu hat die Gemeinde bereits bei der Auswahl der Planungsbüros beraten. Zwischen den einzelnen Schritten der Bürgerbeteiligung werden außerdem Vertreter des Gemeinderates immer wieder mit den Planern zusammenkommen, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Eine eigene Lenkungsgruppe, wie sie die beiden beauftragten Büros und Monika Beltinger empfohlen haben, wird das Gremium allerdings nicht gründen. Stattdessen wird laut Gemeinderatsbeschluss der Ortsentwicklungs-, Energie- und Umweltausschuss die Aufgabe als Bindeglied zwischen Gemeinderat und Planungsbüros übernehmen. Der Ausschuss, der bislang eher unregelmäßig getagt hat, wird daher künftig regelmäßig zusammenkommen.

Der Ortsentwicklungsplan soll einen verbindlichen Leitfaden für die Entwicklung von Pullach vorgeben und alle wichtigen Themen wie Ortszentrum, Einzelhandel, Neubau und Erweiterung von Grund- und Mittelschule und eine etwaige Nutzung des BND-Geländes umfassen. Auch das neue Schwimmbad soll einbezogen werden.

Einen Bericht zum Planungsstand des bereits vor Jahren beschlossenen Neubaus des Pullacher Freizeitbads hat der Gemeinderat allerdings auf die Sitzung nach der Sommerpause im September vertagt. Laut den vorgelegten Unterlagen rechnet die Verwaltung mit Baukosten von rund 20,6 Millionen Euro für ein neues Schwimmbad mit Thermalwassernutzung. Die Fertigstellung wird frühestens für Herbst 2020 prognostiziert.

© SZ vom 31.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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