Pullach:Partizipation statt Verdrossenheit

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Der Kreisjugendring startet eine Kampagne zur Bundestagswahl

In Zeiten, in denen "postfaktisch" zum Modewort wird, in denen die Mehrheit der jungen Menschen in Deutschland sich selbst als politikverdrossen bezeichnet und in denen Social Bots den Wahlkampf steuern, kann die Bedeutung von Partizipation gar nicht überbewertet werden. Nicht umsonst erhebt das Sozialgesetzbuch Partizipation zum Grundprinzip der Kinder- und Jugendhilfe. Denn nur so lernen die Jugendlichen ihre eigenen Bedürfnisse kennen, sie zu formulieren und auch dafür einzustehen, davon ist Lena Schuster vom Team der Kommunalen Jugendarbeit des Kreisjugendrings München-Land (KJR) überzeugt.

Mit seinem Zwei-Jahres-Thema "Partizipation" hat sich der Kreisjugendring München-Land also eines hochaktuellen Gegenstands angenommen. Kinder- und Jugendbeteiligung ermöglicht politische Bildung. Unter dem Hashtag "#btw17" startet der KJR deshalb auch eine Kampagne zur Bundestagswahl. "Partizipation ist die Basis für Demokratie", fasst der Referent für Jugendverbandsarbeit, Hugo Fischer, das Anliegen zusammen. "Unser Ziel ist, dass dieses Prinzip Einzug in die Lebenspraxis junger Menschen hält".

Dies geschieht natürlich in den eigenen Einrichtungen, aber auch in den Mitgliedsverbänden. Auf der Herbstvollversammlung des KJR am Wochenende in der Burg Schwaneck in Pullach versuchte das Team um Hugo Fischer die Delegierten der dreißig Jugendverbände dafür zu sensibilisieren. Ein schönes Beispiel für die Selbstverwaltung Jugendlicher sei das "Open-Air am Garchinger See", das ausschließlich von Jugendlichen organisiert wird, sagte Astrid Anneser vom KJR.

Landrat Christoph Göbel (CSU) sagte, dass die Arbeit der 400 hauptamtlichen und 2000 ehrenamtlichen Mitarbeiter des Kreisjugendrings eine wesentliche Säule der Jugendarbeit im Landkreis sei und lobte die Bandbreite der Projekte. Dass man über alle Parteigrenzen hinweg um die Bedeutung dieses Engagements wisse, zeige sich schon daran, dass die Fördersumme vom Landkreis im nächsten Jahr erstmals auf etwa zehn Millionen Euro ansteige, sagte Göbel.

© SZ vom 22.11.2016 / mear - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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