Pullach:Mehr Platz im Haus

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Der Isartaler Tisch plant Umbauten und sammelt Spenden dafür

Von Melanie Artinger, Pullach

Seit mehr als fünf Jahren unterstützen die ehrenamtlichen Helfer des Isartaler Tischs nun schon in der Dr.-Gustav-Adolph-Straße 14 Menschen durch die Ausgabe von Grundnahrungsmitteln und Kleidung. Doch es wird eng. In dieser Zeit stieg die Zahl der Bürger, die unter der Armutsgrenze leben. Die Versorgung der derzeit 130 berechtigten Pullacher, Baierbrunner und Sollner Bürger kann in den bestehenden Räumlichkeiten nicht in dem bisherigen Ausmaß aufrecht erhalten werden.

Die räumliche Enge würde immer häufiger auch zu sozialen Spannungen führen, erläutert der Sprecher des Isartaler Tisches, Johannes Schuster. Die Menschen kämen mit sehr unterschiedlichen Problemen und zumeist koste es auch große Überwindung dort hinzugehen. "Das macht die Menschen dünnhäutig", weiß Schuster. Außerdem reicht der Platz für die Lagerung nicht aus und die Kleiderkammer ist zu klein. Schuster geht davon aus, dass Altersarmut in den nächsten Jahren eher noch weiter zunehmen werde.

Der bisherige Standort ist aber ideal, finden die Ehrenamtlichen, da er gut an öffentliche Verkehrsmittel angebunden und dennoch sehr diskret sei. Deshalb wäre man sehr froh darüber, wenn die Lösung, die sich nun abzeichnet auch tatsächlich zur Umsetzung käme. So könnten zwei angrenzende Wohnungen zur Erweiterung der bestehenden Ausgabestelle werden. Der erste Schritt dazu ist bereits getan: Der Bauausschuss hat einer Nutzungsänderung von zwei Wohnungen im Erdgeschoss in eine Ausgabestelle zugestimmt. Nun werden sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Dazu gehören neben der Gemeinde auch United Initiators als Vermieter, Vertreter des Isartaler Tisches sowie der Caritas als Träger der Einrichtung. Die bisherige Planung des Projektes hat Gemeinderat und Architekt Wilhelm Wülleitner unentgeltlich übernommen.

Der Zeitplan zur Umsetzung ist ehrgeizig. Schuster würde sich wünschen, dass die Erweiterung der Ausgabestelle bis zur Wintersaison abgeschlossen ist. "Wir hatten dieses Jahr unglaublich Glück mit dem Wetter, da konnten die Kunden dann auch draußen warten. Darauf können wir aber nicht wieder hoffen", sagt Schuster. Doch zuvor hat es sich der gemeinnützige Verein zum Ziel gesetzt, noch mindestens 50 000 Euro Spendengelder zu generieren.

Einen Anfang machten 330 Kinder der Grundschule Pullach mit dem Projekt "Kinder laufen für den Isartaler Tisch", das der Elternbeirat ins Leben gerufen hat. Gemeinsam konnten die Kinder dank ihrer Sponsoren 9548 Euro "erlaufen", denn pro Runde wurde ein festgelegter Betrag gespendet, ein Kind schaffte sogar zwölf Runden in 15 Minuten. So haben die Schüler mit vielen kleinen Schritten den Weg für die Aufrechterhaltung einer wichtigen sozialen Institution in der Isartalgemeinde geebnet.

© SZ vom 27.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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