Pullach:Ein Faible für die Antike

Marion Giebel ist Übersetzerin und Autorin. (Foto: Angelika Bardehle)

Übersetzerpreis für die Pullacherin Marion Giebel

Von Michael Morosow, Pullach

Wer ein Faible für antike Geschichte hat, kennt Marion Giebel, zumindest eine ihrer zahlreichen Übersetzungen oder eines ihrer eigenen Werke. Im Alter von 79 Jahren ist die seit 1972 in der Gemeinde Pullach lebende Altphilologin nun mit einem "alternativen Übersetzerpreis" ausgezeichnet worden. Gestiftet hat die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung der in Gräfelfing lebende Verleger Dirk Ippen, der ebenfalls als Freund der Antike gilt. Dass sie nicht nur hervorragend übersetzen und schreiben kann, zeigte sie am Abend der Preisverleihung in der Charlotte-Dessecker-Bücherei, als sie mit ihrem Vortrag "Plutarch - Glücklichsein" die etwa 90 Festgäste bestens unterhielt.

Zum umfassenden Werk von Marion Giebel zählen zahlreiche Rowohlt-Monografien, ihre Cicero-Monografie liegt mittlerweile in 18. Auflage vor. Die Wahlpullacherin veröffentlicht seit 48 Jahren im Reclam-Verlag, gestaltete über viele Jahre Sendungen für den Bayerischen Rundfunk und lehrt heute noch an der örtlichen Volkshochschule. Der Wunsch, "die Antike unter die Leute zu bringen", sei der Grund für ihr Engagement, sagte die Geehrte bei der Preisverleihung. Und sie hat noch einiges vor: Eine Schrift von Plutarch "Tätigsein im Alter" sei bereits fertig und werde gerade lektoriert, berichtet Marion Giebel. Derzeit beschäftigt sie sich mit dem römischen Kaiser Julian Apostata, dem Abtrünnigen.

Giebel studierte an der Universität Frankfurt Altphilologie, Archäologie, Geschichte und Neuere Deutsche Literatur - mit anschließender Promotion. Nach ihrem Studium volontierte sie zunächst im Goldmann-Verlag in München. Als ihr Mann Anfang der Siebziger beruflich nach Pullach versetzt wurde, zog sie 1972 mit den Kindern nach.

© SZ vom 19.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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