Pullach:Drei Grundstücke zur Auswahl

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Pullach soll eine weitere Flüchtlingsunterkunft errichten

Von KOnstantin Kaip, Pullach

In Pullach wird schon seit Längerem über eine mögliche Flüchtlingsunterkunft auf einem Gemeindegrundstück diskutiert. Nun wird es konkret: In seiner Sitzung am kommenden Dienstag, 20. Oktober (Beginn: 19.30 Uhr), entscheidet der Gemeinderat darüber, welches Grundstück die Gemeinde dem Landkreis für eine Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung stellen soll. Zwar ist der Übergang von einer Notunterkunft zur anderen in Pullach fließend: Die etwa 100 jungen Männer, die seit Pfingsten in der Turnhalle der Mitteschule wohnen, sollen in diesen Tagen nach Oberhaching in die dortige Traglufthalle ziehen, während in der Burg Schwaneck, die nun als Notunterkunft für unbegleitete Minderjährige dient, bereits die erste Wohngruppe eingezogen ist. Die 110 bis 130 Jugendlichen, die dort unterkommen, werden der Gemeinde zu den etwa 50 Flüchtlingen, die derzeit in Privat- und Gemeindewohnungen leben, hinzugerechnet. Weil Pullach aber bis Ende 2016 laut Landratsamt 250 Asylbewerber unterbringen muss, ist eine zusätzliche Unterkunft dringend erforderlich. Da klaffe "immer noch eine Riesenlücke", stellte Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) bereits in der Septembersitzung klar.

Laut Beschlussvorlage stellt die Gemeindeverwaltung nun drei Grundstücke zur Auswahl: eines nördlich des Kindergartens "Isarspatzen" in der Hans-Keis-Straße, eines in der Bischof-Meiser-Straße und zwei zusammenhängende Areale in der Anton-Köck-Straße. Andere unbebaute Flurstücke wie die vom Landkreis bereits angefragte Kuhwiese, die Seitnerfelder und das Bahnhofsgelände wurden wegen des derzeit entstehenden Ortsentwicklungsplans nicht in die Liste aufgenommen. Die Gruppierung "Wir in Pullach" (WIP) will die Bürger an der Entscheidung beteiligen und ruft sie auf, ihre Meinung per Mail an kontakt@wir-in-pullach.de mitzuteilen.

Zudem will der Gemeinderat weiter an seinem Leitbild einer dezentralen Unterbringung festhalten. Auf Anregung der Zweiten Bürgermeisterin Cornelia Zechmeister (WIP) sollen noch einmal alle Hausbesitzer angeschrieben werden, ob sie verfügbaren freien Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung stellen. Auch wird sich Tausendfreund auf Antrag der SPD noch einmal an den Bund wenden, um sich für eine Unterkunft auf dem BND-Gelände stark zu machen.

© SZ vom 16.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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