Die Optimierung der Theodizee

Mit "Frühling der Barbaren" ist Jonas Lüscher 2013 ein Überraschungserfolg gelungen, die Novelle wurde bis heute in 15 Sprachen übersetzt. Anfang des Jahres ist nun "Kraft" erschienen, der erste Roman des in Zürich geborenen Autors. Auch in diesem Buch, das Lüscher am Dienstag, 7. März, in der Pullacher Charlotte-Dessecker-Bücherei vorstellt, zeigt er sich als genauer Gesellschaftsbeobachter und als Meister der Ironie: Richard Kraft, der Titelheld, Rhetorikprofessor in Tübingen, unglücklich verheiratet und finanziell am Ende, hat eventuell einen Ausweg aus der Misere gefunden. In Anlehnung an Leibniz' Antwort auf die Theodizeefrage will Kraft in einem Vortrag im Silicon Valley begründen, weshalb alles, was ist, gut ist und wir es dennoch verbessern können: Für die beste Antwort ist eine Million Dollar ausgelobt. Der in München lebende Lüscher erzählt in diesem von den Feuilletons großteils hoch gelobten Roman von einem Mann, der vor den Trümmern seines Lebens steht, und einer zu jedem Tabubruch bereiten Machtelite, die scheinbar nichts aufhalten kann. Die Lesung in Pullach beginnt um 19.30 Uhr.