Pullach:Der Umweltminister

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Ralph Baasch, 62, ist es zu verdanken, dass in Pullach Milch auch in Flaschen gekauft werden konnte - selbst gezapft an der "stählernen Kuh". Jetzt geht er in den Ruhestand. (Foto: privat)

Ralph Baasch geht nach 30 Jahren Einsatz in den Ruhestand

Es ist das Jahr 1988, als Bundesumweltminister Klaus Töpfer in den Rhein und Ralph Baasch gewissermaßen in die für ihn noch unbekannte Isar springt. Der Christsoziale Töpfer wollte damals die Gewässerschutzmaßnahmen der Kohl'schen Bundesregierung unterstreichen. Der in Trier geborene Baasch sollte sich indes um die korrekte Baumverordnung in seiner neuen Wahlheimat kümmern - und wurde in den vergangenen 29 Jahren doch so etwas wie der Umweltminister der idyllischen Isartalgemeinde Pullach. Nun haben Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund und der Gemeinderat den 62-jährigen Leiter des Pullacher Umweltamtes in die Freistellungsphase seiner Altersteilzeit verabschiedet.

Baasch war im Jahr 1991 ein Vorreiter im Landkreis München. Hatte er sich 1988 bei der Gemeinde noch im Rahmen einer sogenannten Arbeitsbeschaffungsmaßnahme beworben - Pullach suchte einen Angestellten, der sich um die eben erst erlassen Baumschutzverordnung kümmern sollte -, wurde er drei Jahre später zum Leiter des neu geschaffenen Umweltamtes. Nur die Stadt Unterschleißheim hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Umweltreferenten. In seinen Aufgabenbereich fiel auch die Schaffung eines effektiven Abfallwirtschaftssystems, mit dem auch das Problem der Müllbeseitigung durch die Bürger mehr wahrgenommen werden sollte.

Susanna Tausendfreund würdigte vor allem seinen Einsatz bei der Nutzung der Geothermie, unermüdlich habe Baasch für das Projekt geworben und es vorangetrieben, sagte Tausendfreund. So war Baasch auch viele Jahre als Prokurist bei der Innovativen Energie für Pullach GmbH tätig. Baasch selbst ließ immer wieder verlauten, die Belegschaft im Rathaus sei für ihn zu einer Familie geworden.

Mit dem Leiter des Umweltamtes verabschiedete Tausendfreund auch Sebastian Loinger, der 1984 beim Bauhof der Gemeinde angefangen hatte. Der gebürtige Tiroler, auf den "33 Jahre Verlass war", wie Tausendfreund sagte, war in den letzten Jahren Magaziner und damit für alle Materialien zuständig.

© SZ vom 08.06.2017 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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