Pullach:Bis 2019 in die Gewinnzone

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Pullacher Energieunternehmen macht trotz Umsatzplus Verlust

Von Melanie Artinger, Pullach

Die Innovative Energie für Pullach GmbH schreibt immer noch rote Zahlen. Das geht aus dem Rechenschaftsbericht vor, den Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Most im Gemeinderat abgab. Umsatzerlöse und Rohertrag seien insgesamt zwar gestiegen, aber noch immer erziele man ein negatives Betriebsergebnis von 1,1 Millionen Euro. Das erstmalige Erreichen der Gewinnzone wird für 2019 angestrebt. Ob dieses Ziel geschafft werden kann, hängt laut Andreas Most vor allem von der Gewinnung neuer Großkunden und dem weiteren Netzausbau ab. Das Potenzial jedenfalls sei vorhanden, so Most. Mit einer Netzstrecke von 35 Kilometern werden bisher etwa 900 von 2700 Gebäuden in Pullach mit Fernwärme aus Geothermie versorgt.

Die Unternehmenssatzung der IEP wird derzeit umfangreich überarbeitet. Dabei wurden auch die Aufgaben des kommunalen Unternehmens neu definiert. Dass die Bindung an die Ortsgrenzen von Pullach wegfallen soll, löste Diskussionen aus. Most betonte, dass eine Zusammenarbeit mit anderen Kommunen immer unter Rentabilitätsgesichtspunkten erwogen werde. Dieser Satzungsentwurf wird nun von der Rechtsaufsicht und vom Notar überprüft.

Vor allem der Schutz der "Energiezone" an der Hans-Keis-Straße liegt der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat mit Blick auf den Ortsentwicklungsplan sehr am Herzen. Rund um die Energiezentrale sollte das Gelände allein für die heißen Quellen reserviert werden, denn hier findet sich "ein ungehobener Bodenschatz". Bislang ist noch nicht abzusehen, welchen Raum neue Entwicklungen in der Technologie zur Energieausbeute in Zukunft einnehmen könnten. Das Wasser, das in Pullach gefördert wird, hat außerdem Thermalwasserqualität und könnte daher im Umkreis der Quellen auch für touristische oder balneologische Zwecke genutzt werden.

Zum Jahreswechsel geht der Streit um die Stromkonzession mit dem Bayernwerk ins dritte Jahr, eine Einigung konnte bislang nicht erzielt werden. Das Gericht wird nun einen Sachverständigen zur Bestimmung der Erlösobergrenze und des Kaufpreises beauftragen. Zwar gehen die IEP und die Gemeinde derzeit davon aus, dass der Prozess gewonnen wird, doch die Restlaufzeit der Stromkonzession wird immer kürzer.

© SZ vom 26.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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